Deutsche Kulturstiftung wirft Trump „antiintellektuellen Kampf“ vor

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hat die Pläne von US-Präsident Donald Trump zur Umdeutung der amerikanischen Geschichte heftig kritisiert. „Nach dem Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit greift der amerikanische Präsident nun die unabhängigen Museen an“, teilten Stiftungspräsident Hermann Parzinger und seine designierte Nachfolgerin, Marion Ackermann, mit. Die SPK ist die größte deutsche Kultureinrichtung.

„In freien Gesellschaften führen wir Diskurse, handeln die Dinge aus, aber lassen nicht zu, dass per Dekret bestimmt wird, was gedacht und gezeigt wird“, schreiben Parzinger und Ackermann. Die Einrichtungen, die der Aufklärung verpflichtet seien, benötigten Freiräume, um wirken zu können. Nun würden sie politisch bevormundet. „Es ist ein antiintellektueller Kampf, der gegen alles zielt, was den Menschen frei macht.“

Trump hat seinen Vize J. D. Vance damit beauftragt, vor allem in Museen auf Darstellungen im Sinne der neuen Regierung hinzuarbeiten. Im vergangenen Jahrzehnt habe es „konzertierte und weitverbreitete Versuche gegeben, die Geschichte unseres Landes umzuschreiben und Fakten durch ein verzerrtes Narrativ zu ersetzen, das eher von Ideologie als von Wahrheit bestimmt ist“, schrieb der US-Präsident in einem Dekret mit dem Namen „Wiederherstellung von Wahrheit und Vernunft in der amerikanischen Geschichte“.

SPK will Kooperation mit US-Museen fortsetzen

Als Beispiel wird in dem Dekret die renommierte Smithsonian Institution genannt, die vor allem in der Hauptstadt Washington, D. C. mehrere Museen betreibt. Das Smithsonian sei in den vergangenen Jahren unter den Einfluss einer spalterischen, auf ethnische Zugehörigkeit ausgerichteten Ideologie geraten, behauptete Trump.

Parzinger und Ackermann erklären ihre Solidarität mit den Museen in den USA, besonders mit den Partnern der Smithsonian Institution. Man werde die Kooperationen fortsetzen, „gerade jetzt!“, heißt es in dem Statement.

Zu der von Bund und allen Ländern getragenen SPK mit rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehören neben der Staatsbibliothek Berlin und mehreren Instituten auch die Staatlichen Museen zu Berlin mit 15 Sammlungen und 4,7 Millionen Objekten an 19 Standorten.

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