Olaf Scholz (66, SPD) sagt Nein. Die Ukraine bekommt den Taurus nicht – zumindest so lange er Kanzler ist. BILD weiß, warum Scholz so hart ist, und wie zornig er auf den Taurus-Kurs von CDU-Chef Friedrich Merz (69) reagiert.

In Rio, beim G20-Gipfel, erhob Scholz sein Nein zum Grundprinzip.

Denn: Er ist überzeugt, dass ein Taurus-Einsatz unverantwortlich wäre. Die Rakete fliegt bis Moskau, trifft dort sogar Ziele wie „Fenster oben rechts“. Scholz befürchtet: Eine unkontrollierbare Ausweitung des Krieges könnte die Folge sein.

Bereits Ende 2022/Anfang 2023 ließ sich Scholz militärisch über alle Daten und Fakten zum Taurus briefen. Danach war klar: Die Ukraine bekommt DIESE deutsche Waffe nicht von ihm – egal, was alle anderen sagen.

Bedeutet: In diesem Punkt wird Scholz nicht mal seinem Freund, US-Präsident Joe Biden (81), folgen.

Mit Russland-Despot Wladimir Putin (72) hat Scholz nach BILD-Informationen nie über Taurus gesprochen. Kein Wort dazu, auch nicht im letzten Telefonat. Über seine Taurus-Entscheidung soll er nur mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (46) gestritten und mit den wichtigsten Verbündeten wie Biden diskutiert haben.

Zumindest das Gros seiner eigenen Partei weiß Scholz hinter sich. Aber im Wahlkampf steht er mittlerweile ziemlich alleine da.

Der Grüne Robert Habeck (55) würde als Regierungschef nach eignen Worten liefern. Und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) hat sogar schon Taurus-jetzt-liefern-Anträge im Bundestag eingebracht.

Mit der aktuellen US-Erlaubnis, amerikanische Raketen für Ziele in Russland einzusetzen, rückt die Taurus-Debatte mitten in den deutschen Wahlkampf. Merz hat Scholz in Sachen Taurus schon hart kritisiert. Scholz hat sich intern über den CDU-Chef aufgeregt.

Richtig zornig wurde Scholz nach BILD-Informationen nach dem Merz-Ultimatum (Stopp der Bombardements auf ukrainische Zivilisten oder Taurus-Lieferung). Vor seinen Leuten soll Scholz erklärt haben: Solche Ultimaten als Nicht-Atom-Nation einer Atom-Macht zu stellen, halte er für gefährliches „Mackertum“.

Das Taurus-Basta von Scholz steht. Nur mit einem anderen Kanzler nach der Wahl im Februar kann die Ukraine die Raketen bekommen.