Ups! Eigentlich sollte es im baden-württembergischen Landtag um Umweltschutz gehen. Stattdessen dreht sich plötzlich alles um ein Nackt-Poster.

Im Mittelpunkt der Aufregung: der Grünen-Abgeordnete Markus Rösler (63). Denn als sich der Arbeitskreis für Umweltschutz am Donnerstag im „Friedrich-Ebert-Saal“ des Landtags traf, fehlte er. Bis dahin kein Problem. Er ließ sich ja von zuhause per WebEx zuschalten. Und solange seine Kamera ausgeschaltet blieb, war auch dies für alle Teilnehmer noch in Ordnung.

Doch plötzlich bat ihn ein Politiker-Kollege, mal seine Kamera einzuschalten. Und dann wurde es nackt, sehr nackt. Während die Runde aus Abgeordneten und Ministeriums-Beamten über Naturschutz diskutierte, blickten die Teilnehmer erstaunt auf Röslers Frauen-Poster.

Seitdem herrscht Aufregung im Ländle: Die CDU-Landtagsabgeordnete Natalie Pfau-Weller zu BILD: „Als ich das gesehen habe, habe ich mich einfach nur entwürdigt gefühlt. Als Frau in der Politik muss man sich gegen viele Vorurteile durchsetzen – und dann hängt da bei einer offiziellen Sitzung ein Bild, das uns zu einem Lustobjekt degradiert. Das zeigt, wie tief dieser Sexismus noch sitzt.“

Auch ihre CDU-Kollegin Ayla Cataltepe, die früher selbst bei den Grünen war, ist empört: „Dass vor allen Kolleginnen und Kollegen ein solches Bild gezeigt wird, empfinde ich als demütigend und entwürdigend. Wer sich öffentlich für Gleichstellung einsetzt, muss auch im politischen Alltag zeigen, dass er Frauen nicht auf ihre Körper reduziert.“

Und was sagt Rösler selbst? Der Grünen-Abgeordnete zu BILD: „Ja, ich war heute Vormittag bei einer nicht öffentlichen Sitzung aus meinen privaten Räumen digital zugeschaltet, von unterschiedlichen Plätzen. In meinen Privaträumen hängen unterschiedliche Motive an den Wänden, darunter auch figürliche Darstellungen, wie sie sich in vielen Haushalten wiederfinden.“