Noch 83 Tage bis zur Entscheidung. Jetzt geht der Wahlkampf richtig scharf.
Die SPD hat am Samstag ihren amtierenden Kanzler Olaf Scholz bei einer „Wahlsiegkonferenz“ in Stellung gebracht. Friedrich Merz ließ sich mit fast 100 Prozent in seinem Heimatwahlkreis im Sauerland als Direktkandidat aufstellen.
Vor allem Scholz und seine SPD sind seither im Angriffsmodus. „In Fragen von Krieg und Frieden braucht es einen kühlen Kopf“, sagte Scholz. Heißt: Merz hat den nicht.
Und die Attacken zeigen erste Wirkung. In einer Blitzbefragung des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag von BILD kann Scholz kräftig zulegen.
So springt Scholz im direkten Kanzlerduell binnen einer Woche sechs Prozentpunkte auf 33 Prozent, liegt nur noch zwei hinter Merz (35, +1).
Auch bei den Kompetenzwerten läuft’s plötzlich für Scholz. Noch führt Merz in den meisten Kategorien deutlich. Aber der SPD-Mann holt auf. So ist Merz mit 37 Prozent bei den Befragten der kompetentere Kandidat, Scholz kann jedoch um vier auf 29 Prozent verkürzen.
Auffällig: der „Friedenswahlkampf“ scheint zu verfangen. Gleich sechs Punkte legte Scholz in der Außenpolitik zu, liegt hier nur noch vier hinter Merz.
Deutlich auch der Satz beim Thema Sozialpolitik. Hier lag Scholz bisher schon (32 Prozent) vor Merz (28 Prozent). Jetzt knallt der Kanzler acht (!) Prozent rauf, liegt mit 40 satte 13 Prozentpunkte vor seinem CDU-Kontrahenten.
Zugewinne für den amtierenden Kanzler auch bei den Sympathiewerten. BILD und INSA wollten wissen, wie Olaf Scholz und Friedrich Merz hier im Vergleich abschneiden.
Bei der Frage nach der Führungsstärke tendieren die meisten Befragten eher zu Merz. Mit 45 Prozent (+2) liegt der hier weit vor Olaf Scholz (20 Prozent, +2). Aber: Bei der Frage der Glaubwürdigkeit kann Scholz mit jetzt 30 Prozent (+6) vier Prozentpunkte auf Merz 34 (+2) aufholen.
Gefragt, wer von beiden sympathischer ist, konnte Scholz mit 35 Prozent (+6) seinen Vorsprung deutlich ausbauen. Friedrich Merz tritt auf der Stelle mit 27 Prozent.
Auf die Sonntagsfrage, wen die Deutschen wählen würden, wäre schon jetzt Bundestagswahl, schlagen Scholz’ steigende Werte kaum durch.
Hier führt nach wie vor die CDU mit 32 Prozent (+/-0) vor der AfD (18 Prozent, -1). Die SPD kann sich leicht um einen Prozentpunkt auf 15 verbessern, dicht gefolgt von den Grünen mit 13 Prozent (+2), BSW (8 Prozent, +1), FDP (5 Prozent) und Linke (3 Prozent).