Arbeitsminister Hubertus Heil (51, SPD) gab am Mittwoch bekannt: Das Bürgergeld wird 2025 NICHT erhöht. Es gibt eine Nullrunde – trotz Inflation bei immer noch knapp zwei Prozent! Dann enthüllt BILD exklusiv: Auch 2026 wird es eine Nullrunde geben.

Grund: Die letzte Erhöhung war viel zu hoch! Zum 1. Januar 2024 stieg das Bürgergeld um satte zwölf Prozent. Für alleinstehende Erwachsene bedeutete das ein Plus von 61 Euro im Monat, der Regelsatz erhöhte sich auf 563 Euro. Die Erhöhung wurde mit der Inflation begründet, die jedoch geringer ausfiel als gedacht.

Die Folge der Erhöhung: Arbeiten lohnt sich noch weniger. Betriebe tun sich bei der Mitarbeiter-Suche noch schwerer. Der Steuerzahler zahlt noch mehr.

Was sagen die Betroffenen dazu, dass es erstmal nicht mehr Geld gibt? BILD hat mit Bürgergeld-Empfängern gesprochen.

Katharina (46): Alleinerziehend und ohne Umschulung

„Es ist schon etwas ungerecht. Es wäre okay bei Leuten, die nicht arbeiten wollen. Bei mir ist das aber anders – ich möchte schon lange umschulen, aber die Prozesse dauern so lange. Ich bin alleinerziehend und habe zwei Kinder. Die Belastung ist hoch, es ist sehr eng. Man kann sich nichts leisten, keinen Urlaub. Ich war in der Altenpflege, wollte eine Umschulung machen: Das hat nicht geklappt.“

Altekar (30): Trotz Masterabschluss ohne Job

„Ich finde es nicht richtig, dass es keine Erhöhung des Bürgergeldes gibt, weil alles teurer geworden ist. Der Staat muss sich doch um die Bürger kümmern. Ich habe hier in Deutschland meinen Master-Abschluss als Elektroingenieur gemacht, aber der Arbeitsmarkt ist einfach schwierig, ich finde keinen Job.“

Yvonne (52): Aufstockerin mit Minijob und Bürgergeld

„Ausbeutung! Ich stocke durch Minijob auf und darf nicht mal alles vom Bürgergeld behalten. Mit dem Geld klarzukommen ist schwer. Ich musste mir öfter Geld leihen, sehr unangenehm. Die letzte Erhöhung war zwar da, aber es reichte trotzdem nicht. Die traurigen Augen meiner Enkeltochter, wenn ich ihr nichts aus dem Supermarkt mitbringen kann, das ist schlimm.“

Mohammed (50): Hält die Nullrunde für richtig

„Mir reicht das Geld, und ich bin sehr dankbar dafür. Ich komme aus Palästina, in meinem Heimatland bekommt man gar nichts. Ich finde es richtig, dass es keine Erhöhung gibt. Die Leute sollen arbeiten, und ich wünsche mir mehr Dankbarkeit auch von anderen. Das Bürgergeld soll nur zum Leben reichen. Ich war als Handytechniker selbstständig, wurde während Corona arbeitslos. Aber ich will wieder arbeiten, ich schäme mich, dass ich aktuell vom Staat leben muss.“

Julia (31): „Alles ist sehr teuer“

„Es ist ein wenig traurig und ärgerlich. Vor allem mit Kindern ist es schon ein Problem, wenn es nicht mehr wird. Feuchttücher, Windeln, Kinderkleidung – alles ist sehr teuer. Herr Heil sollte das Bürgergeld wenigstens ein bisschen erhöhen.“

Marcel (19): „Junge Menschen wollen auch etwas erleben“

„Schade, ich beantrage das Geld das erste Mal. Es könnte knapp werden. Als junger Mensch möchte man auch Dinge erleben. Die Kritik an manchen Bürgergeldempfängern kann ich verstehen. Es gibt aber auch Leute, die darauf angewiesen sind, wie ich. Ich kann die Politik nicht verstehen, Geld für andere Sachen wie Rüstung ist ja auch da.“