Bewegende Worte von Olaf Scholz (66, SPD)! Und ein selten privates Geständnis des Kanzlers an seine Genossin und Ehefrau Britta Ernst (63, SPD).
Im „Zeit“-Podcast „Alles gesagt?“ offenbarte Scholz, dass er anfangs nicht glauben konnte, dass seine Britta sich für ihn als Mann interessiere – „weil sie so toll war und ist. Es hat ein bisschen gedauert, aber irgendwann habe ich gedacht: Es könnte sein – und es war dann auch so.“
►Auf die Frage, wie er mit Druck und Kritik als Politiker umgeht, erklärte Scholz: „Es muss ein Leben daneben geben, in das man das nicht mitnimmt.“
Und dann der Hammersatz des sonst eher kühlen Kanzlers: „Liebe ist das Wichtigste. Und das hilft. Immer!“
Scholz will „mal wieder ausschlafen“
► „Selbstverständlich“ rechne er damit, auch nach der Bundestagswahl am 23. Februar weiterhin zu regieren. Eine Abwahl könne ihn jedoch persönlich nicht aus der Bahn werfen: Dann werde er „mal wieder ausschlafen“ oder „ich gehe mit meiner Frau wandern, in Konzerte, ganz selten auch ins Kino, ins Theater.“
Er werde, so Scholz, „mich dann schon zu beschäftigen wissen und ein schönes Leben mit meiner Frau haben.“
Der „Zeit“-Podcast offenbart noch weitere private Details über Scholz‘ Leben:
► Früher hatte er einen Kater namens „Mohrle“ – „weil das Tier schwarz war“. Ein Name, den er heute nicht mehr vergeben würde …
► Im Reihen-Bungalow im Hamburger Stadtteil Großlohe hängt im Wandschrank über dem Staubsauger bis heute eine Kinderzeichnung des kleinen Olaf: „Postbote im Kinderland“, so der Titel.
► Scholz absolvierte sein Abitur 1977 mit der Glanznote 1,6. Zwei Jahre zuvor (1. Oktober 1975) trat er in die SPD ein. Er feiert also dieses Jahr sein 50. Partei-Jubiläum.
Scholz warnt vor Merz-Pakt mit AfD
Scholz warnt im Gespräch erneut davor, Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz werde sich „nach Pro-forma-Gesprächen mit der SPD oder den Grünen“ am Ende doch mit der AfD einlassen: „Im Oktober zum Beispiel. So ist es in Österreich gelaufen, mit der FPÖ.“
Bei sich selbst macht Scholz nur zwei entscheidende Fehler seiner Amtszeit aus: dass er zu lange in der Ampel-Regierung ausgeharrt habe, statt einen Schlussstrich zu ziehen. UND: Dass er seine politischen Verdienste – auch in Sachen Asylpolitik – nicht offensiver kommuniziert habe: „Wir haben mehr hingekriegt, als jeder, der Verantwortung vor mir hatte.“
Er habe manchmal das Gefühl, „dass ich der Einzige bin, der darüber berichtet“.