US-Präsident Donald Trump (78) ruft den „Liberation Day“ aus, den „Tag der Befreiung“! Heißt: Fast alle Länder bekommen Zölle aufgebrummt. Der Mann hinter der Zollpolitik ist Howard Lutnick (63), Handelsminister der Trump-Regierung.
Wer ist der Zoll-Inspektor, den vor seiner Amtseinführung fast niemand kannte?
Er ist eine der umstrittensten Figuren in Trumps Kabinett. Über eine mögliche Rezession, die seine Zölle auslösen könnten, sagt er, das wäre „es wert“. Selbst innerhalb der republikanischen Macht-Elite sind viele genervt von ihm. Die „New York Post“ zitiert einen Gegner, der über die Fehler von Lutnick lästert: „Es geht einem wie einer Stechmücke bei einer Nudisten-Party: Wo soll man nur anfangen?“
Dabei hat der Handelsminister eine einwandfreie Finanz-Karriere hingelegt. Er stammt aus einer gebildeten, aber verschuldeten jüdischen Familie, wuchs auf Long Island bei New York auf. Sein Vater Solomon war Geschichtsprofessor, seine Mutter Jane Malerin.
Lutnick studierte Wirtschaftswissenschaft. 1983 trat er in das Investment-Unternehmen Cantor Fitzgerald ein. Dort arbeitete er sich bis zum Firmenchef hoch.
Die Büros der Firma lagen prominent im World Trade Center, im Nordturm, Stockwerke 101 bis 105. Am 11. September 2001 raste eine von Al-Qaida-Terroristen entführte Boeing 767 in den Wolkenkratzer, zwei Etagen unter dem Firmensitz. Alle 658 Beschäftigten von Cantor Fitzgerald im World Trade Center starben.
Lutnick überlebte, weil er am Morgen seinen Sohn zum ersten Tag im Kindergarten begleitete.
Mitglied bei den Republikanern war er da schon lange – und er kannte Donald Trump. 2008 trat er sogar an dessen Seite in der Reality-TV-Show „The Apprentice“ auf. 2024 sammelte er Millionenspenden für den Trump-Wahlkampf.
Nach dem Wahlsieg im November leitete er erst das Übergangsteam des kommenden Präsidenten. Kurz darauf nominierte ihn Trump zum zukünftigen Handelsminister. Am 18. Februar bestätigte ihn der Senat.
Die harte Zollpolitik verteidigt der Minister: „Alle ausländischen Unternehmen und die fremden Länder, die auf Kosten unserer Wirtschaft leben und atmen, werden anfangen zu bezahlen“, sagte er Anfang März dem konservativen TV-Sender „Fox News“.
Führende Republikaner greifen sich an den Kopf, wenn sie ihm zuhören. In der „New York Post“ verspottet ihn ein Gegner als „loose cannon with half-baked ideas“ – ein „wandelndes Pulverfass mit halbgaren Ideen.“