Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sucht in der Ukraine-Frage den Schulterschluss mit den USA und will Europa mit an den Verhandlungstisch bringen. Am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz hat er sich mit dem US-Vizepräsidenten JD Vance (40) zu einem rund 20-minütigen Gespräch getroffen.

Ein Kernthema bei dem informellen Treffen waren die Waffenstillstandsverhandlungen mit der Ukraine. Nach dem Austausch mit Vance meldete sich Merz auf X zu Wort: „Wir waren uns einig, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine schnell ein Ende finden muss.“

Ferner habe es Übereinstimmung gegeben, dass der Weg zu einem dauerhaften Frieden nur in engster Abstimmung zwischen Amerika und Europa gelingen kann.

Merz weiter: „In unserem Gespräch habe ich den Vorschlag unterbreitet, dass als vertrauensbildende Maßnahme vor Beginn der Gespräche mit Russland ein Waffenstillstand in der Ukraine vereinbart werden sollte.“

Merz’ Vorschlag: erst Waffenstillstand, dann Verhandlungen!

Zuvor hatte Putin immer wieder betont, dass der Westen zunächst seinen Forderungen entgegenkommen müsse, bevor er zu Waffenstillstandsverhandlungen bereit sei.

Auch das Telefonat zwischen US-Präsident Trump (78) mit Putin (72) am Mittwoch war für europäische Beobachter großer Anlass zur Sorge: so sei zu befürchten, dass die Amerikaner und Russen über die Köpfe der Europäer hinweg einen Deal aushandeln würden.

Nach Informationen von Reuters nahmen an dem Treffen mit Vance neben Merz noch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, sowie Jens Spahn und Johann Wadephul teil. Merz habe auch das Thema amerikanischer Strafzölle angesprochen.

Die Reaktionen von Vance auf Merz’ Ukraine-Vorschlag sowie auf das Thema Strafzölle sind bisher nicht bekannt.