Die filmreife Geheimdienstoperation gegen libanesische Hisbollah-Terroristen hat weltweit Jubelstürme ausgelöst.
Das Internet ist voll von Lobeshymnen für den israelischen Geheimdienst Mossad, der tausende Pager und Walkie-Talkies mit Sprengstoff präpariert und aus der Ferne in die Luft gejagt haben soll. Selbst in der arabischen Welt spottet man über die weggesprengten, verängstigten Islamisten.
Doch es melden sich Kritiker zu Wort, die die Jubelstürme unangemessen oder gar menschenverachtend finden. Schließlich seien die Terroristen, die ihres Augenlichts beraubt, ihre Gliedmaßen verloren haben oder getötet wurden, auch Menschen.
Darf man sich also freuen, wenn Terroristen sterben oder verwundet werden?
Ja. Auch, wenn man in unserer Kultur natürlich nicht den Tod feiert, sondern das Leben. Und genau darum geht es.
Weniger Terroristen, weniger Leid
Jeder Terrorist, der nach dieser Geheimdienst-Operation kein Terrorist mehr sein kann, wird weniger Leid anrichten. Er kann keine Raketen mehr auf israelische Städte und Dörfer schießen, kann den freiheitsliebenden Teil der libanesischen Bevölkerung nicht mehr zwingen, sich seiner islamistischen Ideologie zu unterwerfen. Er kann nicht länger im Auftrag der iranischen Mullahs den Libanon in ein antisemitisches Terrornest verwandeln und die ganze Region immer näher an Abgrund eines großen Krieges rücken.
Wegen der Hisbollah, die einen Tag nach dem Hamas-Massaker an 1200 Israelis ihr Raketenfeuer begann, mussten hunderttausende Menschen in Israel und im Libanon ihr Zuhause verlassen. Hunderte wurden verwundet oder getötet. Bei einem Angriff auf ein arabisches Dorf im Norden Israels ermordeten die Terroristen zwölf Kinder.
Es geht nicht um Schadenfreude
Israel führte seine Operation gegen die Hisbollah, nicht aus Rache und erst recht nicht aus Schadenfreude durch. Es geht darum, noch mehr Leid zu verhindern, das die Terroristen sonst über unschuldige Bürger bringen würden.
Tatsächlich liefert der Angriff noch mehr Grund, sich zu freuen. Denn so absurd es zunächst klingen mag: Er ist ein Beitrag zur langfristigen Deeskalation.
Nicht nur ist die Hisbollah in Panik und spürt nun wohl zum ersten Mal, wie wenig reizvoll ein Krieg gegen Israel ist. Junge Männer im Libanon und anderen Ländern des Nahen Osten, die sich von islamistischen Terrororganisationen angezogen fühlen, bekommen eindrucksvoll demonstriert, welche Folgen eine Mitgliedschaft in solchen Gruppierungen haben kann. Dass sie nicht nur etwas Geld, Anerkennung und Macht mit sich bringt, sondern auch lebenslange Krankenhaus-Besuche.
Israel hat der gesamten arabischen Welt demonstriert, dass Terror sich nicht lohnt. Dass diese Botschaft der Abschreckung angekommen ist, zeigt ein Blick auf die Reaktionen arabischer Journalisten und Influencer.
Viele von ihnen spotten über die Hisbollah und ihre iranischen Sponsoren und machen sie in den Augen junger Männer äußerst unattraktiv. Viele sind von den Möglichkeiten der israelischen Geheimdienste beeindruckt und verdeutlichen ihren Lesern, wie gefährlich ein Krieg gegen Israel sein kann. Sie liefern Argumente, die stärker sind als die Predigten radikaler Hetzer, die weitere Länder in den Krieg der Hamas ziehen möchten.
Ich bin der Überzeugung, dass die Angriffe im Libanon sehr viele Menschenleben in Israel und arabischen Ländern retten werden. Deshalb darf man sich darüber freuen.