Es brodelt in der Wirtschaft, die Firmenchefs sind sauer auf CDU-Wahlsieger Friedrich Merz (69) und SPD-Boss Lars Klingbeil (47).
Grund: die bisherigen Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen. Die Bosse fürchten: Setzen Merz und Klingbeil ihre Pläne zu Mindestlohn, Steuern, Rente etc. wie geplant um, wird die Wirtschaft noch stärker abschmieren.
Der Chef des Verbands Gesamtmetall, Oliver Zander (56), zu BILD: „Die Parteichefs müssen die Kurve kriegen und sämtliche Zwischenergebnisse streichen, die die Wirtschaftskrise verschärfen. Wenn eine neue Regierung nicht alles auf Wachstum schaltet, geht Deutschlands Abstieg ungebremst weiter. Ohne stabile Wirtschaft gibt es keine stabile Regierung.“
Familienunternehmer-Chefin Marie-Christine Ostermann (47) kritisiert außerdem die XXL-Schulden, die Merz und Klingbeil aufnehmen wollen. Ostermann zu BILD: „Mehr Staatsschulden retten unsere Wirtschaft nicht. Schwarz-Rot muss den Standort Deutschland neu aufstellen.“
Ostermann und Zander haben mit mehr als 60 weiteren Verbandschefs nun einen Brandbrief an die Parteichefs geschickt (liegt BILD vor). Darin warnen sie u.a. vor weiteren Job-Verlagerungen ins Ausland.
Die bisherigen Nachrichten „aus den Koalitionsverhandlungen lassen befürchten, dass unsere Betriebe ihre Investitionen wie zuletzt ins Ausland verlagern oder ganz aufhören und Investoren um Deutschland einen Bogen machen. Wir verlieren zunehmend die besten Fachkräfte – entweder in die Rente oder durch Auswanderung“, heißt es in dem Schreiben.
Konkret fordern die Verbände u.a. spürbare Steuersenkungen („mindestens auf EU-Durchschnitt“), niedrigere Sozialabgaben, Auszahlung der Klimaschutz-Einnahmen (aus CO2-Handel) an die Bürger, weniger Gesetze und Vorschriften.
„Wir appellieren eindringlich an Sie: Werden Sie Ihrer Verantwortung gerecht und sorgen Sie dafür, dass Deutschland wieder zum Wachstumsland wird. Davon hängt alles andere ab: soziale, innere und äußere Sicherheit, Umwelt- und Klimaschutz, gesellschaftlicher Friede“, so die mehr als 65 Verbandschefs.