Unser nördlicher Nachbar macht es vor: Von Dänen können wir Energie-Wende lernen!
Das kleine Land (rund 6 Mio. Einwohner) ist bei erneuerbarer Energie so weit wie fast kein zweites Land in Europa. Dänemark kann uns an mehreren Stellen aus der CO₂-Patsche helfen.
König Frederik (56) eröffnete am zweiten Tag seines Deutschland-Besuchs eine Energiewende-Konferenz in Kiel (Schleswig-Holstein), betonte die gute Zusammenarbeit beim Ausbau erneuerbarer Energien, die „wichtiger ist, als jemals zuvor.“ Klar wurde aber, wer bei dieser Zusammenarbeit Koch – und wer Kellner ist. Das Angebot des Dänen-Königs:
Dänemark will uns Lagerplatz für CO2 verkaufen
► Erstes Beispiel: Das Land zwischen Nord- und Ostsee hat schon früh auf die unterirdische Speicherung von verpresstem CO₂ gesetzt. Die sogenannte CCS-Technik wird angewandt, damit nicht vermeidbares Kohlendioxid nicht in die Atmosphäre gelangt.
Perspektivisch hat Dänemark so viel Lagerraum, dass es unser Industrie Platz verkaufen wird. In Deutschland steckt die Technik noch in den Kinderschuhen. Die Dänen betreiben dagegen schon Offshore-Pilotprojekte und entwickeln unter dem Festland Lagerstätten mit einer Kapazität von bis zu 22 Milliarden Tonnen CO₂. Die bis zu 700-fache jährliche Menge der Emissionen Dänemarks.
Deutsche Firmen müssten in Onshore-Anlagen nach Berechnungen der dänischen Behörden 20 bis 30 Euro pro Tonne CO₂ bezahlen. Ein Riesen-Geschäft – für die schlauen Dänen!
Strom-Importe aus Dänemark sollen massiv steigen
► Zweites Beispiel: Dänemark will uns auch in gigantischem Umfang mit Strom aus erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff beliefern.
Dänemark sei in ein paar Jahren komplett unabhängig, will sich spätestens 2030 ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgen, so Außenminister Lars Løkke Rasmussen (60) im Gespräch mit BILD. „Ihr seid schon jetzt unser größter Abnehmer. Aber dann wollen wir Deutschland gerne noch mehr verkaufen. Allein bis zu 20 Prozent eures benötigten grünen Wasserstoffs sind möglich“, so der Minister.
Rasmussen hatte bei seiner Rede zuvor gesagt: „Es macht mich stolz, dass mein kleines Land Europas größter Wirtschaftsnation helfen kann, grüner zu werden.“ Wir profitieren, aber müssen zahlen!