Nicht mal mehr 80 Tage bis zur Bundestagswahl – und in der Union wächst die Unruhe!
Grund: Seit dem Ampel-Aus vor mehr als vier Wochen kommt die Partei in Umfragen kaum vom Fleck. Das Gegenteil ist der Fall: Im jüngsten INSA-Meinungstrend rutschen CDU/CSU sogar wieder leicht ab, auf 31,5 Prozent.
Und dann flirtet Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz auch noch mit den Grünen. U. a. will Merz nicht ausschließen, dass Robert Habeck (55, Grüne) in seiner Regierung wieder Wirtschaftsminister wird.
Zu viel für die CSU! Vorstandsmitglied Thomas Silberhorn (56) macht in BILD nun eine klare Ansage, fordert ein Wahlergebnis von 38 bis 40 Prozent für die Union. Und will eine bürgerliche Regierung – sprich: entweder eine Alleinregierung von CDU/CSU oder ein Bündnis mit der FDP.
Silberhorn zu BILD: „Wir haben ein Potenzial von bundesweit 38 bis 40 Prozent. In Bayern kommt die CSU aktuell sogar auf 45 Prozent. Da geht also noch deutlich mehr, wenn man mal die Käseglocke des Reichstags verlässt und vor Ort mit den Bürgern spricht. Die haben doch von Habeck und von Scholz genug.“
Merz vermeidet bisher eine klare Wahlziel-Aussage. Im Sommer sprach er mal von einem „Potenzial“ für die Union von „35 Prozent“.
Für Silberhorn, der in der Regierung von Angela Merkel (70, CDU) zweimal Staatssekretär war (Entwicklungshilfe, Verteidigung) zu wenig. Er mahnt: „Es geht jetzt nicht um uns, sondern um unser Land. Die Unternehmen und der soziale Zusammenhalt müssen wieder stärker werden.“
Merz könne Wirtschaft besser als alle anderen, für Soziales sorge die CSU, so Silberhorn: „Gemeinsam können wir so stark werden, dass eine bürgerliche Regierung wieder möglich wird. Das muss unser Ziel sein.“ Im Klartext: keine Regierung mit den Grünen – eher mit der FDP.
Auch Habeck hofft, dass die Union noch weiter in Umfragen verliert. Im ZDF sagte der Grünen-Politiker am Donnerstagabend, er rechne mit einem dynamischen Wahlkampf und vielen Verschiebungen. „Deswegen ist hier niemand in der Position, irgendwelche Posten zu verteilen – auch nicht Friedrich Merz“, so Habeck.