Chinesischer Tech-Riese will MediaMarkt und Saturn schlucken

Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com will die Mediamarkt-Saturn-Mutter Ceconomy schlucken. Dazu legte deren Tochter Jingdong Holding Germany GmbH ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot vor. Demnach sollen die Ceconomy-Aktionäre wie erwartet 4,60 Euro je Aktie in bar erhalten, teilte die Ceconomy AG in einer Pflichtmitteilung am Mittwochabend mit. Ceconomy hatte vor einer Woche von fortgeschrittenen Gesprächen mit den Chinesen berichtet.

Größter Aktionär der Düsseldorfer ist bisher die Mitgründerfamilie Kellerhals mit 29,2 Prozent. Dazu kommt die am Großhandelskonzern Metro beteiligte Meridian-Stiftung mit gut elf Prozent, der Familienkonzern Haniel mit 16,7 Prozent sowie Freenet mit 6,7 Prozent.

Schon länger Gerüchte um Übernahme

Gemäß einer Aktionärsvereinbarung wird die Aktionärsgruppe Convergenta, hinter der die Familie Kellerhals steht, nach Vollzug des Übernahmeangebots 25,35 Prozent der Ceconomy-Aktien halten. Zudem habe JD.com „mit mehreren Aktionären der Gesellschaft Vereinbarungen geschlossen, in denen sich diese unwiderruflich zur Annahme des Übernahmeangebots für insgesamt 31,7 Prozent der Ceconomy-Aktien (einschließlich 3,81 Prozent von Convergenta) verpflichtet haben“, hieß es.

Die Ceconomy-Aktie schnellte zuletzt in Erwartung des Übernahmeangebots auf 4,35 Euro je Aktie nach oben. Seit Jahresbeginn hat sie im Zuge laufender Übernahmefantasien mehr als 60 Prozent zugelegt.

JD.com mit einem Jahresumsatz von knapp 159 Milliarden US-Dollar (2024) sieht sich als „ein weltweit führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit einer Lieferkette als Kernstück und Chinas größter Einzelhändler nach Umsatz“. Seit mehr als zehn Jahren ist nach Unternehmen an der US-Technologiebörse Nasdaq notiert.

Ceconomy ist laut Geschäftsbericht mit mehr als 1.000 Märkten in elf europäischen Ländern präsent. Im jüngsten vollständigen Geschäftsjahr 2023/24 (bis Ende September) erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 22,4 Milliarden Euro, von dem ein knappes Viertel auf das Onlinegeschäft entfällt.

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