Deutschland ist schön. Aber Dänemark ist schöner?

Erste Wahlkampf-Panne bei der CDU, die mit einem stimmungsvollen Clip auf die heiße Phase bis zur Bundestagswahl einstimmen wollte. Motto: „Deutschland wieder nach vorne“! Problem: Die Bilder kommen nicht aus Deutschland, die Schauspieler sind ausländische Komparsen.

Ist unser Land selbst nicht schön genug, um für Deutschland zu werben?

Eine romantische Aufnahme mit Holzsteg, Schilfgras und Blick in einen malerischen Fjord. Dazu sagt die Frauenstimme: „Unser Ziel ist ein Deutschland, auf das die Welt wieder mit Bewunderung und nicht mit Verwunderung blickt.“

Doch für Verwunderung sorgt die CDU gerade mit der Auswahl der Bilder!

Denn: Das Video mit der schönen Landschaft stammt von der Website einer dänischen Firma, die für ihre Dienste mit Ferien-Immobilien wirbt. Es kommt von einer internationalen Agentur, die ihr Material auch weiterverkauft, berichtet die „FAZ“.

Schauspieler stammen aus Dänemark und den USA

Demnach ist auch der blonde Junge, der im Gras spielt, im Land unserer nördlichen Nachbarn gefilmt worden. Und ein weiterer Junge sitzt am Laptop mit dicker Randbrille: Er soll ein Amerikaner und schon in diversen Werbespots aufgetreten sein. Auch eine Frau mit Mond-Tattoo stammt aus den USA!

Wie kann das sein? Ein Werbespot für Deutschland mit Bildern und Menschen aus dem Ausland, während eine CDU-Stimme für „Stabilität und Verlässlichkeit“ wirbt. Immer wieder zeigt das Video auch Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69) und dessen Generalsekretär Carsten Linnemann (47). Was wussten sie von dem Spot?

Aus CDU-Kreisen erfuhr BILD, dass es sich um einen Bürofehler in der Parteizentrale gehandelt haben soll. Auf dem Material habe man keine Hinweise darauf gehabt, in welchen Ländern die im Video verwendeten Bilder aufgenommen worden seien.

Schon in der Vergangenheit leistete sich die CDU Werbe-Pannen: Im Jahr 2021 steckte sie Mitarbeiter der Parteizentrale in Polizei-Uniformen, was Kritik der Polizeigewerkschaften nach sich zog. 2023 verwechselten Partei-Strategen den Präsidentenpalast Georgiens in Tiflis mit dem Berliner Reichstag.