Mit einer hochemotionalen Trauerfeier nahm Fußball-Deutschland Abschied von Trainer-Legende Christoph Daum (†70). Er war am 24. August nach langem Lungenkrebs-Leiden im Alter von 70 Jahren verstorben. Am Donnerstag fand im Kölner Stadion die Gedenkfeier statt. An dem Ort, an dem er vor fast genau 17 Jahren 2007 seine Frau Angelica geheiratet hatte. 5000 Fans und zahlreiche Ehrengäste erwiesen Daum die letzte Ehre.

Hochemotionale Worte, bewegende Fotos.

Als letzte Trauerrednerin tritt RTL-Moderatorin Katja Burkard (59, „Punkt 12“) ans Mikrofon. Sie ist langjährige Nachbarin und enge Freundin der Daum-Familie. Burkard verrät das Datum, wann Daum beerdigt wurde. Laut Daums Witwe Angelica habe die Familie „gestern bei der Bestattung gespürt, dass Christoph da war, es hat nur der dumme Spruch von ihm gefehlt“.

Die Beerdigung fand am Kölner Melaten-Friedhof im Stadtteil Lindenthal statt. Bisher war Daums Bestattung komplett geheim gehalten worden.

In ihrer Rede erwähnt Katja Burkard auch das Gespräch mit Daums Sohn Marcel vom vergangenen Samstag. „Marcel, Du hast mich gebeten, über seine Widerstandskraft zu sprechen. Das hatte Christoph seinen Spielern immer gepredigt. Das konnte er bei seiner Krankheit abrufen und gebrauchen.“ Zudem erwähnte Burkard einen Satz seines Vaters, der Marcel geleitet habe: „Es gibt keine Ausreden.“

Fußball-Legenden weinen um Christoph Daum!

Hochemotional: Weltmeister und Daum-Freund Pierre Littbarski (64) fällt der Gang zum Rednerpult sichtlich schwer. „Als Reiner Calmund mich letzte Woche bat, eine Rede für Christoph zu halten, habe ich zunächst abgelehnt. Ich bin für solch traurige Anlässe eigentlich nicht der Richtige.“

Aber „Litti“ und Daum verband eine besondere Beziehung: „Ich habe drei Personen gleichzeitig verloren. Meinen Lieblings-Trainer, einen besonderen Menschen und meinen Freund verloren.“ Der Weltmeister von 1990 rührte die Fans mit seinem Schluss-Satz zu Tränen: „Christoph – danke, dass ich in Deinem Leben sein durfte. Ich hab‘ Dich lieb.“ Dabei schließt „Litti“ die Augen, denkt innig an seinen Freund Christoph.

ER verliert beinahe den Kampf mit den Trauer-Tränen: Ex-Köln-Boss Michael Meier (74). „Du warst für mich immer ein harter Arbeiter…“. Danach versagt ihm für einige Sekunden die Stimme.

„Unsere Wege führten uns beim 1. FC Köln 2006 zum zweiten Mal wieder zusammen.“ Daum verließ den FC 2009 erneut. Meier nannte einen Grund: „Du hast mir gesagt: ‚Ich will noch die Champions League gewinnen.‘ Im November haben wir auf meinem 74. Geburtstag darüber noch mal gesprochen. Die Frage, ob es mit dem Gewinn der Champions League beim FC geklappt hätte, bleibt heute unbeantwortet.“

Dann stockt Meiers Stimme erneut: „Du kannst Deine Geschichte nicht zu Ende schreiben. Der liebe Gott hatte etwas anderes mit Dir vor. Aber Du sollst wissen – Du warst über Jahre ein würdiger Repräsentant des 1. FC Köln, ebenso für Deine Stadt Köln. Ich bin dankbar und stolz zugleich, dass ich Dein Freund sein durfte.“

Eine Notlüge an Daum offenbart Moderator und Ex-Fußballer Thomas Helmer (59). Er verrät, dass er Ende der 80er-Jahre fast beim 1. FC Köln gelandet wäre.

„Christoph war für mich ein Visionär, er wollte mich unbedingt zum FC holen. Ich hatte auch schon die sportmedizinische Untersuchung absolviert, aber mein damaliger Verein Borussia Dortmund ließ mich nicht gehen.“

Helmer griff zu einer Notlüge: „Ich habe Christoph gebeten, den Vertrag wieder aufzulösen, weil meine damalige Frau angeblich nicht aus Dortmund wegziehen wollte. Christoph antwortete mir: ‚Dann kaufe ich ihr eine Boutique in Köln.‘ Leider wurde ich nie sein Spieler.“

Daneben kamen viele weitere Fußball-Prominente und Weggefährten, u.a. DFB-Sportdirektor Rudi Völler mit seiner Frau Sabrina, Ex-Leverkusen-Manager Reiner Calmund, Gladbach-Präsident Rainer Bonhof, Stuttgart-Chef Alexander Wehrle, die früheren Klub-Bosse Heribert Bruchhagen (u.a. Frankfurt), Clemens Tönnies (Schalke) und Ex-Spieler wie „Icke“ Häßler oder Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

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