Durchbruch bei den Gesprächen in Kiew?

Wie die britische Zeitung „Guardian“ berichtet, erlaubt Großbritannien der Ukraine den Einsatz ihrer Langstreckenraketen für Angriffe auf russisches Staatsgebiet.

Demnach hätten Quellen aus der Regierung bestätigt, dass Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) bei seinen Gesprächen mit US-Außenminister Antony Blinken (62) und dem britischen Außenminister David Lammy (52) erfolgreich gewesen sei. Die Briten hätten entschieden, den Einsatz von Storm-Shadow-Marschflugkörpern auf Ziele tief innerhalb Russlands zu gestatten.

Allerdings werde nicht erwartet, dass dies beim Treffen von Briten-Premier Keir Starmer (62) mit US-Präsident Joe Biden (81) in Washington D.C. verkündet werde.

Auch die USA sind dem Bericht zufolge bereit, ihre Beschränkungen für den Einsatz von Langstreckenwaffen zu überdenken. Laut Blinken seien die USA „vom ersten Tag an“ bereit gewesen, ihre Politik an die veränderte Lage auf dem Schlachtfeld in der Ukraine anzupassen. „Das werden wir auch weiterhin tun“, betonte er.

Selenskyj hatte bereits bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe am vergangenen Freitag erneut für die Erlaubnis geworben, mit westlichen Langstreckenwaffen Ziele auf russischem Gebiet beschießen zu dürfen. Am Mittwoch sagte er jetzt nach Gesprächen mit Blinken und Lammy: „Es ist wichtig, dass die ukrainischen Argumente gehört werden.“

Auch sein Außenminister Andrij Sybiha (49) appelliert an die Verbündeten: „Es ist wichtig, alle Beschränkungen für den Einsatz amerikanischer und britischer Waffen gegen legitime militärische Ziele in Russland aufzuheben.“

Kiew will mit den Raketen militärische Ziele im russischen Hinterland zerstören. Bei den Gesprächen sei es zudem um einen zweiten Friedensgipfel gegangen und um die nötigen Schritte, um das Treffen effektiv zu machen. Bei einem ersten Gipfel in der Schweiz im Juni war Russlands Teilnahme nicht erwünscht. Für die Neuauflage ist im Gespräch, dass Russland eingeladen werden könnte. Die Führung in Moskau hatte stets betont, dass ein Frieden nicht ohne Beteiligung Russlands ausgehandelt werden könne.