Er führt seit mehr als zwei Jahren einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine, lässt morden, foltern, Kinder entführen. Mit Erfolg: Die UN verbeugt sich mit einem Lächeln im Gesicht vor ihm.

António Guterres (75) macht einen Bückling vor Wladimir Putin (72), gegen den ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vorliegt! Was für ein unfassbares Foto. Entstanden ist es, während der UN-Generalsekretär auf Diktatoren-Tour in Russland war. Beim Brics-Treffen in Kasan, wunderschön an einem Knick der Wolga gelegen, knickte auch er ein. Er verbeugte sich nicht nur vor Putin, er umarmte auch den Despoten von Belarus, Alexander Lukaschenko (69), auf Herzlichste – wie einen alten Freund.

Begrüßung mit Häppchen

Das Brics-Treffen war ein Gipfel der Länder China, Russland, Brasilien, Indien und Südafrika. Neu dazugekommen waren der Iran, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Das Gegenteil von lupenreinen Demokratien. Den Dialog darf man natürlich trotzdem nicht abreißen lassen, aber einknicken muss man deswegen noch lange nicht. Was für ein Propagana-Plot für Putin!

Einen gerechten Frieden wünscht sich der UN-Chef für den Krieg in der Ukraine. Das hätte er mit Putin am Rande des Gipfels besprochen. Was der unter gerecht versteht, ist bekannt: Einen vollständigen Rückzug der Ukrainer aus ihrem eigenen Land und die systematische Verfolgung und Folter von politischen Oppositionellen …

Gerecht wäre es gewesen, wenn er der Einladung der Ukraine zum Friedensgipfel im Juni in der Schweiz mit 92 Ländern gefolgt wäre – doch das hatte Guterres abgelehnt. „Es ist das dritte Jahr des Kriegs, und der UN-Generalsekretär hat einem Mörder die Hand geschüttelt“, schrieb Putin-Gegnerin Julia Nawalnaja auf X.

Und er sendet auch mit seinem weichgespülten Auftritt ein deutliches Zeichen an alle, die unter der Grausamkeit des Kreml-Despoten leiden: Wir werden diesen Mann nicht stoppen. Damit hat er einmal mehr die Zahnlosigkeit der UN demonstriert.

Was kommt als Nächstes? Eine Reise zu Kim Jong-un, mit dem er dann bei Reis- und Fischhäppchen einen gerechten Frieden für sein Atomprogramm fordert?

Die Organisation der Vereinten Nationen (UN) wurde vor 79 Jahren in San Francisco gegründet. Sie steht dafür, den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren sowie die Zusammenarbeit zwischen den Staaten zu fördern. Mit Umarmungen und Verbeugungen von und mit Diktatoren fördert António Guterres nur die perfide Propaganda der Despoten – und den Anfang vom Bruch mit dem Westen.