Zank im Trump-Zirkel! Für seine zweite Amtszeit mischt Donald Trump die Karten neu – und das passt vor allem einem früheren Vertrauten nicht in den Kram: Steve Bannon.
► „Ich werde dafür sorgen, dass Elon Musk bis zur Amtseinführung rausgeschmissen wird“, sagte Trumps Ex-Berater und Sprachrohr der Rechtsextremen zuletzt in einem Interview mit der italienischen Zeitung „Corriere della Serra“. Schon zu Silvester hatte er in seinem Podcast „War Room“ damit gedroht, Musk „den Kopf abzureißen“.
Bannon will dafür sorgen, dass Musks Stern rasch verglüht: Er beschimpft ihn als Teil der die Bürger ausbeutenden, globalen Elite und wirft ihm unverhohlen Machtrausch vor.
Doch woher kommt dieser Hass?
Ist Bannon neidisch auf Musk?
► Musk ist Trumps neuer „Kumpel-in-Chief“ – und offiziell nicht nur der reichste Mensch der Erde (Vermögen: 426 Mrd. Dollar), sondern auch mächtiger Medienmann und künftiger Berater für Regierungseffizienz. Trump hört auf ihn. Der Trump-Clan nennt ihn sogar „Onkel Elon“.
Für den schwerreichen Unternehmer sind seine Kritiker in der Trump-Anhängerschaft nichts anderes als „verachtenswerte Idioten“ – offenbar zählt er auch Bannon dazu.
► Im Jahr 2016 hatte der als Wahlkampfchef mit polarisierendem Rechtspopulismus Trumps Sensationssieg orchestriert, wurde Chefstratege im Oval Office. Er stand als „zweitmächtigster Mann der Welt“ (Magazin „Time“) am Zenit. Doch dann überwarf er sich mit Trump.
Trump und Bannon: Genese einer Hassliebe
Als Bannon die Präsidenten-Tochter Ivanka (43) „dumm wie ein Stein“ und Don Jr. (47) einen „Landesverräter“ nannte, tobte der Präsident, er habe „den Verstand verloren“. Dennoch: Nichts schätzt Trump mehr als Loyalität – und der Ex-Berater zeigte sich sehr loyal.
Weil er sich geweigert hatte, gegen seinen Ex-Boss vor einem U-Ausschuss des Kongresses zum Sturm von Trump-Anhängern aufs Kapitol auszusagen, musste Bannon vier Monate in Haft. Beim Wahlsieg des Republikaners im vergangenen November wurde Bannon dann in Mar-a-Lago gesichtet – ein Signal, dass eine neue Beraterrolle winken könnte.
Streit um Einwanderungspolitik
Im Weg steht ihm offenbar nur noch Musk. „Er ist eine sehr böse Person. Ihn zu stoppen ist für mich eine persönliche Angelegenheit geworden“, erklärte Bannon. „Früher war ich bereit, ihn zu tolerieren, da er so viel Geld aufbrachte. Jetzt nicht mehr.“
Bannon stört besonders die Haltung des Tech-Milliardärs zur Einwanderung. Musk kam selbst als Einwanderer aus Südafrika in die USA, nun will er über Visa qualifizierte und talentierte Ausländer ins Land locken. Für den ultrarechten Polit-Strategen ein schwerer Fehler.
Bannon scheint in Lauerstellung – für den Fall, dass Erzfeind Musk im Trump-Orbit ein Ikarus-Schicksal erleidet. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell das gehen kann.