Steckt sein Glauben hinter diesem Plan? Oder will Joe Biden (81) seinem Nachfolger Donald Trump (78) noch schnell eins auswischen?

Der demokratische Noch-Präsident erwägt, die meisten oder sogar alle 40 Männer, die in Todeszellen von Bundesgefängnissen sitzen, vor der Giftspritze zu retten und ihr Urteil in lebenslange Haft ohne Begnadigung umzuwandeln.

Die Entscheidung soll angeblich zum Weihnachtsfest fallen. Das berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

► Hintergrund: Biden ist gläubiger Katholik. Und nachdem Papst Franziskus (88) Anfang des Monats in einer Ansprache für eine Aussetzung der Todesstrafe in den USA gebetet hatte, wandten sich christliche Gruppen und Menschenrechtsorganisation an Biden.

Trump ist Befürworter der Todesstrafe

Trump ist ein vehementer Befürworter der Todesstrafe. Unter ihm wurden mehr Hinrichtungen durchgeführt als unter jedem anderen US-Präsidenten seit rund 130 Jahren.

In seinem letzten Amtsjahr stellte er gar einen Rekord auf. Damals wurden gleich zehn Bundes-Hinrichtungen durchgeführt – mehr als in allen 50 US-Staaten zusammen. Das hat vor Trump noch kein US-Präsident geschafft.

Im Wahlkampf hatte der Republikaner erklärt, dass er mehr Vergehen mit dem Tode bestrafen wolle – auch Kinderschänder, Drogenhändler und Migranten, die einen Amerikaner ermordet haben, müssten hingerichtet werden können.

40 Männer warten auf ihren Henker

Dass Biden die Todesstrafe ausgesetzt hat, ist in den USA umstritten.

Eine aktuelle Umfrage des Meinungsinstitutes Gallup ergab: 53 Prozent der Amis finden die Todesstrafe richtig. Allerdings sind die Befürworter (77 Prozent) zumeist Republikaner. Unter Amerikas Liberalen lehnen rund 60 Prozent Hinrichtungen ab.

Was zudem offen ist: Will Biden das Todesurteil grundsätzlich aussetzen oder von Fall zu Fall unterscheiden?

► Unter den 40 Männern, die gegenwärtig in Bundesgefängnissen auf ihren Henker warten, sind der Boston-Marathon-Bomber (drei Tote, 264 Verletzte), der Neo-Nazi Dylann Roof, der in einer Kirche in Charleston neun Afro-Amerikaner tötete, und der Juden-Hasser Robert Bowers, der in einer Synagoge elf Menschen umbrachte.

Fakt ist: Vor Trump wurde 15 Jahre lang kein von den USA verurteilter Mörder mehr hingerichtet.
Gegenwärtig sitzen in den US-Bundesstaaten rund 2200 Männer und 50 Frauen in einer Todeszelle. In fast allen Fällen wird bei Hinrichtungen eine Giftspritze eingesetzt. Aber in einigen Staaten sind bis heute noch der elektrische Stuhl, Gas, Erschießung oder Galgen erlaubt.