Bye-Bye, Biden!
US-Präsident Joe Biden (82) hat die Amerikaner zum Abschied aus dem Amt vor dem Aufkommen einer bedrohlichen Oligarchie im Land gewarnt.
Der scheidende Staatschef verwies am Mittwoch auf eine „gefährliche Machtkonzentration in den Händen einiger weniger sehr wohlhabender Menschen“ und warnte, dass eine „Oligarchie in Amerika Gestalt annimmt, extremer Reichtum, Macht und Einfluss, die buchstäblich unsere gesamte Demokratie bedrohen“.
Biden nannte keine Namen – aber man kann seine Worte als Seitenhieb gegen die Tech-Milliardäre Elon Musk (Tesla, X), Mark Zuckerberg (Facebook) und Jeff Bezos (Amazon) verstehen.
Die US-Bürger würden unter „einer Lawine der Fehlinformation und Desinformation begraben, die den Missbrauch von Macht ermöglichen“, fuhr Biden in seiner live im Fernsehen übertragenen Ansprache wenige Tage vor der Vereidigung seines Nachfolgers Donald Trump fort.
Zu Trumps Amtseinführungs-Zeremonie in der kommenden Woche sind Musk, Bezos und Zuckerberg eingeladen. Die Anwesenheit der Milliardäre zeigt deutlich, wie sie versuchen, ihre Beziehungen zu dem ehemaligen und zukünftigen Präsidenten zu stärken. Joe Biden ist das offensichtlich ein Dorn im Auge.
Biden war vergangenes Jahr zunächst für seine Wiederwahl angetreten, hatte sich dann aber im Juli wegen seines fortgeschrittenen Alters aus dem Präsidentschaftsrennen zurückgezogen.
Zuvor war wegen seines wirren Auftritts im TV-Duell mit Trump der Druck aus den Reihen von Bidens Demokraten auf den Präsidenten gewachsen, auf die Kandidatur zu verzichten. Statt Biden kandidierte dann Vizepräsidentin Kamala Harris, am 5. November gewann jedoch der republikanische Ex-Präsident Trump die Wahl.
Der 82-jährige Biden blickt auf ein halbes Jahrhundert Amtszeit zurück, die von der Bekämpfung der Corona-Pandemie, der wirtschaftlichen Erholung und dem Ausbau der Infrastruktur geprägt war.
Biden hinterlässt eine florierende US-Wirtschaft, konnte aber die Spaltung des Landes nicht wie erhofft überwinden.
Sein größter politischer Erfolg – der Sieg über Trump 2020 – erwies sich als vorübergehend. Nun kehrt der Republikaner mit dem Versprechen an die Macht zurück, vieles von dem rückgängig zu machen, was Bidens Regierung erreicht hat.