Ein Streit über Müll sorgt im Endspurt vor der US-Wahl für mächtig Zündstoff – und könnte am Ende den entscheidenden Unterschied machen …

Der Auslöser: Ein Komiker, der Puerto Rico am Samstag bei der Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump (78) im Madison Square Garden in New York als „schwimmende Müll-Insel“ verspottet hatte. Die abfällige Bemerkung löste Empörung bei den Latinos aus.

Trump versuchte hektisch, den Schaden zu begrenzen: Er kenne den Comedian gar nicht, sagte der Ex-Präsident zum Sender Fox News. In Pennsylvania setzte er nach: „Niemand liebt unsere puertoricanische Gemeinschaft mehr als ich“.

Biden liefert Trump Zündstoff

Warum der Eifer? Latinos sind im Wahlkampf eine heiß umkämpfte Wählergruppe. Besonders im wichtigsten Swing State Pennsylvania, wo rund eine halbe Million Puerto-Ricaner leben, könnten sie das knappe Rennen entscheiden.

Schlimmer machte es nun Joe Biden (81): Der US-Präsident erklärte: „Der einzige Müll, den ich hier treiben sehe, sind seine Anhänger.“

Das Weiße Haus versuchte das als ein Missverständnis noch aufzuklären, doch da war der Schaden längst angerichtet: Trump und Unterstützer wie Elon Musk (53) zündeten auf X (ehemals Twitter) die nächste Stufe. Musk wetterte, Biden habe „halb Amerika“ als Müll beschimpft.

Trump verglich die Situation sogar mit Hillary Clintons (77) folgenschwerem „Basket of Deplorables“-Kommentar von 2016. Damals hatte sie Trump-Wähler als „Korb voller Erbärmlicher“ bezeichnet. Ein fataler Fehler, der sie massiv Sympathien gekostet hat.

Ungünstiges Timing für Kamala Harris

Für Harris ist die Müll-Debatte ein Desaster: Gerade hatte sie in Washington ihre letzte Wahlkampfrede gehalten – doch davon redete niemand mehr.

Politikwissenschaftler Thomas Jäger (64) glaubt, dass der Biden-Patzer für Harris sehr unglücklich enden könnte. Jäger zu BILD: „Das ist für Harris ärgerlich.“ ABER: der Demokratin biete sich auch die Gelegenheit, sich von Biden abzugrenzen – „ohne illoyal zu erscheinen“.

Das tat Harris am Mittwoch auch: Zu Reportern sagte sie, sie sei mit jeglicher Kritik an Menschen aufgrund ihrer Stimmabgabe „absolut nicht einverstanden“. Sie werde eine Präsidentin „für alle Amerikaner“ sein: „Ob Sie für mich stimmen oder nicht.“