Er ist der bekannteste lebende deutsche Philosoph: Peter Sloterdijk (77).
Der Vordenker der Republik hat mit seinen Büchern zahlreiche Debatten ausgelöst – und offenbar FDP-Christian Lindner (45) zum Ausstieg aus der Ampel ermuntert!
Im Interview mit dem „Tagesspiegel“ sagte Sloterdijk auf die Frage, wie er Lindners Entlassung durch den Kanzler betrachte: „Ich hatte ihm noch vor wenigen Tagen in einem besorgten Brief vom Verbleib in der Koalition ausdrücklich abgeraten.“ Beide sind privat miteinander befreundet.
Sloterdijk warnte Lindner vorm Ertrinken
Das zentrale Argument des renommierten Wissenschaftlers im Schreiben war: „Er müsste Teil eines zunehmend entwürdigenden Schauspiels werden. Wenn drei Ertrinkende sich an dieselbe Planke klammern, die nicht alle drei tragen kann, gehen sie gemeinsam unter.“
Und weiter: „Lindners schwacher Punkt war: Er übte sein Amt zu gerne aus. Er hat den Moment des Ausstiegs unnötig lange hinausgezögert. So hat er dem Kanzler, den die Verzweiflung brutal machte, die Gelegenheit geboten, ihn von der Planke zu stoßen.“
FDP-Spender kehren zurück
Nicht nur der Philosoph ist erleichtert, dass Lindner den Ausstieg geschafft hat. Aus der FDP-Führung hieß es, Klein- und Großspender, die der Partei aus Protest gegen den Ampel-Kurs den Rücken zugekehrt hatten, seien zurück. Es gebe neu Spenden-Zusagen in siebenstelliger Höhe für den bevorstehenden schwierigen Wahlkampf.
Zudem gibt es in der FDP nach dem Ausscheiden aus der Ampel einen unverhofften Mitgliederzuwachs. Seit dem Aus wurden laut FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai (48) schon 650 neue Mitgliedsanträge eingeschickt. „Die FDP hat aktuell rund 70.000 Mitglieder, seit dem Ende der Koalition verzeichnen wir viele Eintritte und kaum Austritte“, sagte ein Sprecher.
Lindner will nach der Bundestagswahl am liebsten wieder Finanzminister in einer Koalition mit der Union werden, wie er sagte. Doch CSU-Chef Markus Söder (57) bremst die Euphorie. Auch Lindner habe in der Ampel viele Fehler gemacht, sagte Bayerns Ministerpräsident zu BILD. Er rate allen, sich Zeit zu nehmen. Für eine Denkpause, sozusagen …