Der Amerikaner Travis Timmerman (29) hat Syrien verlassen. Der Mann war nach dem Sturz der Assad-Diktatur in einem syrischen Gefängnis entdeckt worden.

Das US-Militär habe Timmerman ausgeflogen, teilte ein Sprecher der amerikanischen Behörden am Freitag mit.

Timmerman war vor sieben Monaten zu Fuß nach Syrien gekommen. Er sei „aus spirituellen Gründen“ auf einer Pilgerreise gewesen, erzählt er nach seiner Freilassung. In Syrien wurde er inhaftiert.

Sein Verschwinden war zunächst rätselhaft geblieben. Die ungarische Polizei hatte Timmerman im August als vermisst gemeldet, da der Mann zuletzt in Budapest gesehen worden war. Die Polizei im US-Bundesstaat Missouri hatte ebenfalls sein Verschwinden mitgeteilt.

Timmerman wurde mit verschwundenem Journalisten verwechselt

Nach dem Sturz des Machthabers Baschar al-Assad wurde er im Gefängnis in Damaskus entdeckt. Er sei anständig behandelt worden, berichtete er. Schläge und Folter habe er nicht erlitten. Er erzählte aber auch von Schreien, die er im Gefängnis gehört habe.

Zunächst wollte der Amerikaner keinen Kontakt zu Behörden seines Heimatlandes aufnehmen. Jetzt ließ er sich doch ausfliegen.

Örtliche Journalisten hielten den Mann erst für den US-Journalisten Austin Tice, der vor mehr als zehn Jahren in Syrien verschleppt wurde. Sie veröffentlichten Fotos und Videos des erschöpft und abwesend wirkenden Mannes mit Bart und Kapuzenpullover.

Es stellte sich allerdings heraus, dass es sich um Timmerman handelte. Das Schicksal von Tice bleibt vorerst ungeklärt.