Die Anhörungen zu Donald Trumps Wunschkandidaten für die Ministerämter haben im US-Senat begonnen. Im Kreuzfeuer: Der mögliche neue Pentagon-Chef Pete Hegseth. Der servierte vor den Senatoren sein ganzes Repertoire an kruden Thesen.
Die Befragung Hegseths am Dienstagmorgen war der Auftakt zu den Anhörungen. Befragt werden auch andere umstrittene Kandidaten wie Robert F. Kennedy Jr. (70, Gesundheitsminister oder Tulsi Gabbard (43, Geheimdienstkoordinatorin). Für den Amtsantritt eines Kandidaten braucht es die Zustimmung des Senats.
In der mehrstündigen Anhörung sagte der ehemalige Fox-News-Moderator, dass gegen ihn eine „koordinierte Verleumdungskampagne“ läuft. Denn die Senatoren der Demokraten sprachen ihm ab, für das Amt geeignet zu sein.
▶ Was wohl eher an dem lag, was er zu den Senatoren alles sagte. Seinen neuen Job beschrieb er so: „Als Präsident Trump mich für diesen Posten auswählte, gab er mir als Hauptaufgabe mit auf den Weg, die Kriegerkultur zurück ins Verteidigungsministerium zu bringen.“ Hegseth weiter, dass er wie Trump ein Verteidigungsministerium will, „das sich auf Tödlichkeit, Leistungsprinzip, Kriegsführung, Verantwortlichkeit und Bereitschaft konzentriert.“
▶ Hegseth blieb in der Anhörung knallhart bei seiner Ablehnung von Diversitäts-, Gleichstellungs- und Inklusionsmaßnahmen in der Armee und sagte, diese würden die Einheiten spalten und „die Kommandeure dazu bringen, einen Eiertanz zu vollführen statt das Leistungsprinzip an die erste Stelle zu setzen“.
▶ Dagegen schwächte er frühere Äußerungen über den Einsatz von Frauen im Kampf ab. Das lehnte er noch im November 2024 ab. „Ich respektiere jedes einzelne weibliche Mitglied der Armee, das in der Vergangenheit und in der Gegenwart die Uniform getragen hat“, sagte Hegseth.
▶ Klar ist: Hegseth ist wohl die umstrittenste Kabinettsnominierung Trumps. Dem 44-Jährigen wird unter anderem zu wenig Erfahrung vorgehalten, um an der Spitze einer Militärverwaltung mit 3,4 Millionen Soldaten und zivilen Mitarbeitern sowie einem Jahresbudget von mehr als 850 Milliarden Dollar (806,6 Milliarden Euro) stehen zu können. Auch werden ihm Alkoholmissbrauch und sexuelle Gewalt gegen eine Frau im Jahr 2017 zur Last gelegt.
Außerdem trägt Hegseth Tätowierungen mit Symbolen und Parolen aus dem Mittelalter, die vielfach auch von weißen Rassisten und Neonazis verwendet werden.