Im Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union zeichnet sich keine Entspannung ab. Zum Wochenauftakt ließ der handelspolitische Rundumschlag von US-Präsident Donald Trump die Börsenkurse noch weiter abstürzen. Unterdessen beraten die betroffenen Länder weltweit über angemessene Gegenreaktionen auf die Trump-Zölle.
Alle Entwicklungen zum Handelskonflikt und Zöllen im Liveticker:
13:59 Uhr – Audi friert Export in die USA ein
Der Ingolstädter Autobauer legt wegen der neuen Auto-Zölle die Lieferung von Fahrzeugen in die USA auf Eis. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte ein entsprechendes Schreiben an die Händler, über das zunächst die „Automobilwoche“ berichtet hatte. Demnach sollen alle Fahrzeuge, die nach dem 2. April in die USA gelangt seien, vorerst zurückgehalten und nicht an die Händler übergeben werden. Die Händler sollten sich nun darauf konzentrieren, ihre Lagerbestände zu reduzieren.
Derzeit habe Audi in den USA mehr als 37.000 Autos auf Lager, die nicht von den neuen Zöllen betroffen seien und damit verkauft werden könnten, sagte die Sprecherin weiter. Das reiche aus für etwa zwei Monate. Audi verfügt nicht über eine eigene Produktionsstätte in den USA und muss sämtliche Fahrzeuge importieren. Der US-Bestseller Q5 wird im Audi-Werk in Mexiko gefertigt, der Rest kommt aus den Werken in Deutschland, Ungarn und der Slowakei. Wie Audi hatte auch der britische Autobauer Landrover angekündigt, vorerst Lieferungen in die USA einzustellen.
13:32 Uhr – Deutschland kann sich billiger verschulden
Der Bund ist mit seiner ersten Auktion von Bundeswertpapieren seit der US-Zoll-Ankündigung deutlich günstiger an frisches Geld gekommen. Bei der Versteigerung unverzinslicher Schatzanweisungen mit sechsmonatiger Laufzeit fiel die Durchschnittsrendite auf 1,9351 Prozent, wie die mit dem Schuldenmanagement betraute Finanzagentur mitteilte. Der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zufolge wurde damit erstmals seit 2022 wieder die Zwei-Prozent-Marke unterschritten. Zum Vergleich: Bei der vorigen vergleichbaren Auktion im Januar lag sie noch bei 2,3750 Prozent.
13:27 Uhr – Japan will Trump Zugeständnisse machen
Japan will den US-Präsidenten mit einem „Maßnahmenpaket“ besänftigen und so eine Senkung der von ihm verhängten Zölle erwirken. Die Lösung sei nicht, „stückweise“ vorzugehen, sagte Regierungschef Shigeru Ishiba. „Wir glauben, dass wir ein Maßnahmenpaket vorlegen müssen.“ Darin könnte etwa eine Vereinbarung zum Kauf von mehr Erdgas aus den USA enthalten sein. Japan wurde im Zuge von Trumps umfassender Zollankündigung mit einem Zusatzzoll von 24 Prozent belegt. Die außerdem seit Donnerstag geltenden US-Zölle auf Autos treffen die Wirtschaft des Landes zudem schwer.
13:10 Uhr – Trump feiert vermeintliche Erfolge
Der US-Präsident feiert auf Truth Social vermeintliche Erfolge seiner Zollpolitik: fallende Öl- und Lebensmittelpreise und daraus resultierende Null-Inflation. Die Börsen des „größten Schmarotzers von allen, China“ würden einbrechen. Was Trump nicht erwähnte: Die Turbulenzen an den Börsen haben auch massive Auswirkungen auf das Vermögen vieler Amerikaner. Gerade in den USA haben viele Menschen an der Börse investiert, entsprechend groß fällt der Unmut aus.
12:15 Uhr – Bundesregierung hofft weiter auf Gespräche
Die Bundesregierung hofft darauf, eine Eskalation des Handelskonflikts mit der US-Regierung vermeiden zu können. „Wir wollen ja keinen Handelskrieg herbeiführen, sondern das Ziel sollte schon sein, eher Handelshemmnisse weiter zu senken“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. „Und das Zweite ist, dass wir natürlich unsere heimischen Unternehmen schützen müssen vor dem, was ansonsten an Weiterungen kommt.“ Man dürfe jetzt nicht emotional reagieren, sondern müsse die Auswirkungen der US-Zölle verstehen.
Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist nach den Worten Hebestreits im Gespräch mit anderen europäischen Staats- und Regierungschefs und führenden deutschen Unternehmen. Er informiere auch diejenigen, die nun über eine neue schwarz-rote Koalition verhandelten. Sein wahrscheinlicher Nachfolger im Kanzleramt, Friedrich Merz (CDU), kündigte an, angesichts der „dramatischen“ Lage an den Aktien- und Anleihemärkten die Frage der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ins Zentrum der Koalitionsverhandlungen zu stellen.
12:12 Uhr – Handelsplätze in Asien schließen Börsentag mit Rekordeinbrüchen
Hongkong schloss mit einem Verlust von mehr als 13 Prozent und verzeichnete den schwärzesten Tag seit fast drei Jahrzehnten. Der Handelsplatz Taipeh erlebte mit einem Minus von 9,7 Prozent sogar den schwersten Einbruch seiner Geschichte. Tokio büßte fast acht Prozent ein. Shanghai verlor mehr als sieben Prozent, Seoul büßte mehr als fünf Prozent ein. Auch die Börsen in Sydney, Wellington, Manila und Mumbai schlossen tief im Minus.
11:41 Uhr – „Das ist lächerlich“, sagt Habeck über Musks Null-Zoll-Forderung
In den Forderungen des US-Milliardärs und Präsidentberaters Elon Musk nach einer Freihandelszone zwischen Nordamerika und Europa unmittelbar nach den Zollankündigungen von Präsident Donald Trump sieht Robert Habeck (Grüne) ein Zeichen der Schwäche. „Ich denke, das ist ein Zeichen von Schwäche und vielleicht von Angst“, sagte der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister beim Treffen der EU-Handelsminister in Luxemburg.
Musk hatte erklärt, aus seiner Sicht sollten die USA und Europa idealerweise zu einer „Null-Zoll-Situation“ übergehen. „Die handelnde Politik ist völlig anders“, sagte Habeck nun. „Das ist lächerlich.“ Musks Äußerungen seien womöglich ein Zeichen für dessen Angst, seine eigenen Unternehmen wie SpaceX und Tesla könnten wegen der von Trump verhängten Zölle hohe Verluste erleiden. „Amerika ist in einer Position der Schwäche“, urteilte der Minister.
11:15 Uhr – Anlegeransturm überfordert Trade Republic
Mitten in dem durch die US-Zollpolitik ausgelösten Börsen-Beben ist der Zugriff auf die Börsen-App Trade Republic nach Medienberichten für einige Nutzer teilweise nur erschwert möglich gewesen. Die Störungen hätten am Morgen mehr als eine Stunde angedauert, berichtete unter anderem „Bild“. Die App sei durch den Ansturm der Anleger überlastet worden. Trade Republic erklärte, wegen „enormer Marktschwankungen kam es heute Morgen bei einigen Nutzern zu Ladeverzögerungen bei der Darstellung des Portfolios“. Diese Probleme seien behoben worden. „Der Kauf und Verkauf von Wertpapieren war zu jeder Zeit möglich“, hieß es weiter.
10:36 Uhr – Verband will Exportprognose „deutlich“ nach unten korrigieren
Der deutsche Außenhandelsverband BGA wird wegen des massiven Handelskonflikts seine ohnehin geringen Exporterwartungen für das laufende Jahr senken. „Unsere Prognose von minus 2,7 Prozent war schon historisch düster, wir werden sie im Laufe der nächsten Wochen aber noch deutlich nach unten korrigieren“, sagt BGA-Präsident Dirk Jandura der Nachrichtenagentur Reuters. „Auch wenn Verhandlungen mit den USA noch im Raum stehen, werden die Folgen dieses Handelskriegs, den die USA begonnen haben, zu einem Einbruch des Wirtschaftswachstums, höherer Inflation und Arbeitsplatzverlusten in den USA und Europa führen.“
10:11 Uhr – Deutschland droht drittes Rezessionsjahr in Folge
Der deutschen Wirtschaft droht Ökonomen zufolge wegen der US-Zollpolitik das dritte Rezessionsjahr in Folge. „In der kurzen Frist wird sich die neue Bundesregierung schwertun, den unmittelbaren Handelsschock abzufedern“, schreiben die Ökonomen Marc Schattenberg und Robin Winkler von Deutsche Bank Research. Daher könnte sich die bisherige Wachstumsprognose von 0,3 Prozent für 2025 als zu optimistisch herausstellen, falls sich die angekündigten „reziproken“ US-Zölle als dauerhaft erweisen sollten. „Insgesamt neigen sich die Konjunkturrisiken für 2025 in Richtung eines dritten Rezessionsjahres in Folge“, so die beiden Experten.
09:50 Uhr – „Protektionistische Schikane“ – China kritisiert USA
China kritisiert das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump als „typische einseitige und protektionistische Schikane“. Außenministeriumssprecher Lin Jian sagt in Peking, Drohungen und Druck seien nicht der richtige Weg im Umgang mit China.
09:15 Uhr – Dax gibt zu Börsenbeginn deutlich nach
Die Zollängste der Anleger drücken den Dax zeitweise auf den tiefsten Stand seit September. Der deutsche Leitindex notierte zum Handelsstart 9,5 Prozent schwächer bei 18.751,75 Punkten. Danach pendelte er sich bei einem Minus von rund 6,5 Prozent auf ein Vier-Monats-Tief von 19.277 Punkten ein.
Die Anleger fürchteten, dass der sich anbahnende Handelskrieg die Inflation nach oben treibt und eine globale Rezession auslöst. Schon am Freitag hatten die Börsen deutlich nachgegeben – und auf die drastischen Kursverluste eines „Black Friday“ folgt häufig ein „Panic Monday“.
08:18 Uhr – Deutscher Export mit 8,5 Prozent mehr Ausfuhren in die USA
Die deutschen Exporte sind auch wegen der steigenden Nachfrage aus den USA zuletzt gewachsen. Im Februar stiegen die Ausfuhren um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 131,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Die Importe zogen im Februar um 0,7 Prozent auf 113,8 Milliarden Euro an.
Das US-Geschäft legte im Februar deutlich zu: Die Ausfuhren in die weltgrößte Volkswirtschaft, die zugleich Deutschlands wichtigster Handelspartner ist, kletterten um 8,5 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro. Künftig drohen wegen Trumps neuer Zollpolitik Einbußen. „Der Export scheint von Vorzieheffekten wegen absehbar höherer US-Zölle profitiert zu haben“, sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger. „Unternehmen sind gut beraten, sich rasch nach anderen Handelspartnern als den USA umzusehen.“
08:15 Uhr – Trump: Ausländische Regierungen müssen „jede Menge Geld zahlen“
US-Präsident Donald Trump erwartet als Gegenleistung für die Aufhebung der Sonderzölle massive Geldzahlungen. Trump berichtete an Bord der Air Force One, er habe am Wochenende mit führenden Politikern aus Europa und Asien gesprochen: „Sie kommen an den Tisch. Sie wollen reden, aber es gibt keine Gespräche, wenn sie uns nicht jedes Jahr eine Menge Geld zahlen.“
07:24 Uhr – Griechischer Notenbankchef warnt vor Wachstumseinbruch in Eurozone
Das Wachstum in der Eurozone könnte sich um 0,5 bis einen Prozentpunkt abschwächen, sagt der griechische Notenbankchef Yannis Stournaras der „Financial Times“. Das Risiko eines globalen Handelskriegs könne einen großen „negativen Nachfrageschock“ in der Eurozone auslösen. Das würde das europäische Wirtschaftswachstum stark belasten. Einige der US-Zölle seien schlimmer als erwartet und schafften ein beispielloses Ausmaß an globaler politischer Unsicherheit.
05:29 Uhr – Börsen in Asien brechen stark ein
Die asiatischen Märkte erleben einen rauen Start in den Börsentag. Im Sog der Turbulenzen um das globale Zollpaket der US-Regierung verbuchten die Börsen massive Verluste. Nach den negativen Vorgaben der Wall Street und dem Absturz der US-Futures stürzte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index an der Leitbörse in Tokio um 6,5 Prozent auf 31.591,84 Punkte ab. Der breiter gefasste Topix notierte 6,5 Prozent niedriger bei 2319,64 Zählern.
Auch die Börsen in China, Hongkong und Australien zeigten im frühen Handel deutliche Verluste. Der Shanghai Composite Index sackte kurz nach dem Handelsstart um 4,4 Prozent auf 3342 Zähler ab. Der Hongkonger Hang Seng Index gab zunächst sogar um 9,3 Prozent auf 20.730 Punkte nach. Der australische S&P/ASX 200 fiel im frühen Handel auf ein neues 100-Tage-Tief. In Deutschland folgt der Börsenstart einige Stunden später, Verluste sind aber auch dort zu erwarten.
03:07 Uhr – Trump: Ich bin offen für Gespräche
Donald Trump ist bereit, unter bestimmten Bedingungen mit Handelspartnern über eine Lockerung der neuen Zölle auf Einfuhren in die USA zu reden. „Ich möchte das Defizitproblem lösen, das wir mit China, der Europäischen Union und anderen Ländern haben“, sagte Trump auf einem Rückflug vom Bundesstaat Florida in die US-Hauptstadt Washington. „Wenn sie darüber reden wollen, bin ich offen für Gespräche.“
Trump sagte, er habe am Wochenende mit vielen führenden Politikern aus Europa, Asien und der ganzen Welt gesprochen. „Sie brennen darauf, einen Deal zu machen.“ Er habe aber betont, dass er nicht länger bereit sei, Handelsdefizite zu akzeptieren – also Ungleichgewichte im Handelsvolumen, bei denen ein Land deutlich mehr in die USA exportiert als es von dort importiert. Es müsse entweder einen Handelsüberschuss für die US-Seite geben oder ein ausgeglichenes Ergebnis im gegenseitigen Handel, fordert er.
02:24 Uhr – Börse in Tokio bricht ein
Die Börse in Tokio ist im Sog der Turbulenzen um das globale Zollpaket zum Wochenauftakt eingebrochen. Nach den negativen Vorgaben der Wall Street sackte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in den ersten 20 Handelsminuten um 2.752,06 Punkte oder 8,15 Prozent auf den Zwischenstand von 31.028,52 Punkten ab. In anderen Ländern wie Deutschland öffnet die Börse erst Stunden später, auch dort ist mit Verlusten zu rechnen.
02:05 Uhr – Abrutschen der Märkte sei nicht das Ziel, sagt Trump
US-Präsident Trump sieht das Abrutschen der Märkte eigenen Angaben zufolge nicht als Ziel. „Ich will nicht, dass irgendetwas nach unten geht, aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen“, sagt Trump zu Journalisten an Bord der Air Force One. „Wir sind von anderen Ländern so schlecht behandelt worden, weil wir eine dumme Führung hatten, die das zugelassen hat“, fügt er hinzu.
00:56 Uhr – Die US-Futures schwächeln
Die US-Futures der US-Aktienindizes schwächeln und deuten damit einen holprigen Start in die Handelswoche an. Die US S&P 500 E-minis Aktienfutures fielen um 4,27 Prozent. Der Dow E-minis büßte 3,96 Prozent ein und der Nasdaq 100 E-minis rutschte um 4,58 Prozent ab.
Sonntag, 6. April
21:40 Uhr – Experten erwarten auch kommende Woche Börsen-Turbulenzen wegen Trump-Zöllen
Nach dem Ausverkauf an den US-Börsen erwarten Experten auch angesichts angekündigter Zoll-Gegenmaßnahmen vieler Länder in der kommenden Woche weitere Turbulenzen. Die Zeit anhaltend steigender Kurse an den Börsen sei erstmal vorbei, sagte Mark Malek, Chief Investment Officer von Siebert Financial: „Der Bullenmarkt ist tot.“ Es könne in den nächsten Tagen zwar Gewinne geben. „Aber im Moment werden sie nicht nachhaltig sein.“ Der Zeitpunkt der Bekanntgabe der Zölle, der mit dem Beginn der Vorlage der Bilanzen der Unternehmen für das erste Quartal zusammengefallen sei, trage zu den düsteren Aussichten bei.
Ähnlich äußerte sich der Experte Steve Sosnick. „Irgendwann in der Woche ist es wahrscheinlich unvermeidlich, dass wir einen Aufwärtstag haben werden“, sagte der Chef-Anlagestratege bei Interactive Brokers. Es bleibe aber die Frage nach der Nachhaltigkeit einer Rallye. „Es kann sein, dass wir in dieser Woche einen Tag erleben, an dem die Bildschirme grün sind“, sagte auch Alex Morris, Chief Investment Officer bei F/m Investments, mit Blick auf die Farbe auf den Händler-Monitoren bei steigenden Kursen. „Aber eine dauerhafte Erholung könnte erst in drei oder vier Wochen eintreten. (…) An diesem Punkt werden die Leute anfangen zu sagen, dass wir genug Luft aus dem Ballon genommen haben.“
20:01 Uhr – Großbritannien will Unternehmen durch staatliche Intervention vor US-Zöllen schützen
Der britische Premierminister Keir Starmer hat in Aussicht gestellt, Großbritanniens Wirtschaft mithilfe von staatlichen Interventionen vor den Auswirkungen der US-Zölle zu schützen. „Wir sind bereit, die Industriepolitik zu nutzen, um britische Unternehmen vor dem Sturm zu schützen“, schrieb Starmer am Sonntag in einem Gastbeitrag in der britischen Zeitung „Sunday Telegraph“. Das möge manchen nicht geheuer sein, aber es sei unmöglich, an alten Meinungen festzuhalten, „während die Welt sich so schnell weiterdreht“.
Die Welt, wie wir sie kannten, gebe es nicht mehr, erklärte Starmer. „Alte Annahmen können nicht länger als gegeben angesehen werden.“ Statt einer regelbasierten Gesellschaft werden laut Starmer in Zukunft „Deals und Bündnisse“ die Welt bestimmen. Der Premierminister unterstrich zudem die Meinung der britischen Regierung, dass „niemand aus einem Handelskrieg als Sieger hervorgeht“. Hinsichtlich der Reaktion Großbritanniens auf die US-Zölle von über zehn Prozent auf britische Importe in die USA wollte Starmer nichts ausschließen. „Keine Option ist vom Tisch“, erklärte der britische Premier.
18:16 Uhr – EU berät über Antwort auf US-Zölle: Zahnseide und Diamanten im Visier
Im Zoll-Streit bemüht sich die Europäische Union (EU) um ein geschlossenes Vorgehen gegen den Vorstoß der US-Regierung. Dies dürfte voraussichtlich auf erste gezielte Gegenmaßnahmen für US-Importe – von Zahnseide bis Diamanten – im Volumen von bis zu 28 Milliarden US-Dollar hinauslaufen. In Luxemburg kommen am Montag die Handelsministerinnen und -minister der 27 EU-Mitgliedstaaten zusammen, um sich über die Auswirkungen und die beste Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Import-Zölle auszutauschen. Die Europäische Kommission, die die EU-Handelspolitik koordiniert, wird den EU-Staaten eine Liste von US-Produkten vorschlagen, auf die zusätzliche Zölle erhoben werden könnten. Hier geht es vorrangig um eine Reaktion auf Trumps Stahl- und Aluminiumzölle.
Die Liste soll US-Fleisch, Getreide, Wein, Holz und Kleidung sowie Kaugummi, Zahnseide, Staubsauger und Toilettenpapier umfassen. Ein Produkt, das hier im Fokus steht und für Uneinigkeit in der EU sorgt, ist Bourbon-Whiskey. Die Kommission hat einen Zoll von 50 Prozent vorgesehen, was Trump prompt dazu veranlasst hat, mit einem Gegenzoll von 200 Prozent auf alkoholische Getränke aus der EU zu drohen. Dies sorgte für Kritik bei Weinexporteuren aus Frankreich und Italien. Die EU, deren Wirtschaft stark vom Freihandel abhängig ist, legt Wert darauf, sich für jede Reaktion breite Unterstützung zu sichern. Es geht darum, den Druck auf Trump aufrechtzuerhalten und letztlich Verhandlungen dazu aufzunehmen.