Er war einer der Spezial-Agenten, die Donald Trump (78) bei dem Attentatsversuch am 13. Juli in Pennsylvania vor weiteren Kugel abschirmten und ihn in Sicherheit brachten, während der seinen Anhängern mit blutendem Ohr und geballter Faust zu rief: „Kämpft. Kämpft. Kämpft.“
Jetzt bedankt sich der 47. Präsident der USA bei Agent Sean Curran mit einer Beförderung, die die Demokraten auf die Palme bringt: Er macht ihn zum Chef des Geheimdienstes.
▶︎ „Präsident Trump wird Sean Curran, der seine persönliche Schutz-Abteilung leitet, zum Direktor des Secret Service ernennen“, verkündete Donald Trump Jr. (47) am Freitag auf dem sozialen Netzwerk „X“. Und weiter: „Sean ist ein großartiger Patriot und wird den Wahnsinn ein für alle Mal beenden. Es gibt keinen Besseren für diese Position.“
Gemeint ist der desolate Zustand des Geheimdienstes, der in den vergangenen Jahren immer wieder von Skandalen erschüttert wurde.
Curran ist seit mehr als zwei Jahrzehnten beim Secret Service und leitete ein Team von 85 Agenten, die Trump während des Wahlkampfes beschützten. Er kennt den Präsidenten bereits aus seiner ersten Amtszeit und wurde nach dessen Auszug aus dem Weißen Haus dessen persönlicher Bodyguard.
Die Nachricht von seiner Beförderung ging wie ein Lauffeuer durch die USA. Die Republikaner jubeln: Sean ist ein Held. Die Demokraten schreien dagegen einmal mehr: Skandal!
Curran habe keine Management-Erfahrung. Er wisse nicht, wie man mit einem Haushalt umgeht oder eine Organisation mit 3200 Agenten sowie 3500 weiteren Mitarbeitern leitet.
Darum macht Trump einen einfachen Agenten zum Direktor
▶︎ Curran gehört zu seinem inneren Zirkel des Präsidenten. Die beiden Männer haben in den vergangenen vier Jahren einen engen Draht zueinander entwickelt. Nur wenige Menschen waren in dieser Zeit so viel mit Trump zusammen wie der Agent.
▶︎ Erfahrung an der Frontlinie. Für Trump hat Curran bei dem Attentatsversuch bewiesen, dass er ein fähiger und furchtloser Agent ist, der unter Druck cool bleibt und sein Leben für seinen Boss geben würde.
▶︎ Ein Bruch mit den Traditionen: Trump hält sich bei Posten nicht an Konventionen. Andere Direktoren waren die Rangleiter im Hauptquartier aufgestiegen und nicht vom Agenten zum Direktor geworden. Doch für Trump zählen Hierarchien nicht, sondern Taten und Loyalität.
▶︎ Er will den Geheimdienst umkrempeln. Der Secret Service seit 2017 schon fünf Direktoren verschlissen und steht seit langem in der Kritik. 2011 gelangte ein Sniper ins Weiße Haus und gab sieben Schüsse ab. 2014 drang ein Messer-Mann in die Machtzentrale vor. 2012 amüsierten sich Agenten in Kolumbien mit Prostituierten.
Die letzten Skandale waren die Attentate auf Trump in Butler und im September in Florida. Im ersten Fall hatte der Secret Service zugelassen, dass der Schütze auf ein Dach klettern konnte, von wo er auf Trump schoss. Im zweiten Fall konnte sich ein bewaffneter Radikaler auf Trumps Golfplatz in West Palm Beach in einem Gebüsch verstecken.
Sean Curran soll den Dienst nun aufräumen und das Weiße Haus zur sicheren Festung machen.