Der deutsche Atomstrom-Import ist 2024 explodiert!
Die neuen Zahlen der Bundesnetzagentur haben es in sich: Deutschland importierte 2024 17,3 GWh Atomstrom! 2023 waren es noch 11 GWh, 2022 4,5 GWh. Zum Vergleich: Die verbliebenen AKW produzierten 2022 noch etwa 32 GWh.
Damit ist die Kernkraft mit Abstand wichtigste Stromquelle beim Import von unseren Nachbarn. Heißt: Kernkraft ist am Strommarkt begehrt und deutlich wettbewerbsfähiger als unsere verbliebenen konventionellen Energieträger!
Deutschland hat selbst immer weniger Strom, der ins Ausland verkauft wird – kauft dafür immer mehr von den Nachbarn (Frankreich, Schweiz, Dänemark, Niederlande, Belgien) ein.
Seit Mitte 2023 importiert Deutschland immer mehr Kernkraft – wie wichtig war das für unser AKW-Aus wirklich?
BILD liegt eine Mail von Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) an seinen engsten Beraterkreis, u.A. Bundenetzagentur-Chef Klaus Müller (53), zum AKW-Aus vor.
Darin heißt es: „(…) für eine ausgewogene Entscheidung AKW nicht nur die Netzsicherheit-Szenarien brauchen, sondern auch eine Übersicht über die verfügbaren Strommmengen: Wie viele Thw können produzieren: Wasserkraft, F und CH Atom, Pumpspeicherkraftwerke, Kohle angesichts des Rheinniedrigstandes…“
Klar ist: Natürlich muss man die Situation im Jahr 2022 berücksichtigen, als beinahe die Hälfte der französischen AKW wegen Wartungsarbeiten nicht am Netz war und Deutschland massiv mit Strom aushelfen musste. Nur: Das Blatt wendete sich komplett!
Aber Energie-Ökonom Prof. Manuel Frondel sagt zu BILD: „Im Kern zielte die Frage in meinen Augen klar darauf ab, wie die in Deutschland wegfallenden Atomstrommengen durch Importe aus dem Ausland ausgeglichen werden können.“
Frondel weiter: „Die eigentlich wichtige Frage war, wie viel Atomstrom wir mittelfristig aus Frankreich importieren, wenn Deutschland seine AKW allesamt abgeschaltet hat. Dieselbe Frage wurde ja auch für die Schweiz gestellt, wo es keine vorübergehenden Probleme wie in Frankreich gab.“
Unions-Fraktionsvize Jens Spahn (44) zu BILD: „Natürlich ging es damals auch um den Import von Kernkraft aus Frankreich. Das Abschalten der deutschen Kernkraftwerke war im Frühjahr 2023 erst möglich, nachdem Herr Habeck wieder auf Kernkraft-Importe aus Frankreich setzen konnte.“
Denn: Deutschland wäre sonst wieder öfter auf eigenen Kohlestrom angewiesen (soll 2030 vom Netz)!
Frank Schäffler (56, FDP): „Die Mail von Herrn Habeck beweist eindeutig: Was uns das Wirtschaftsministerium seit Wochen weismachen will, ist einfach nicht wahr. Es war für den Atomausstieg von größter Wichtigkeit, ob Frankreich und die Schweiz genug Atomstrom produzieren, um sich selbst und uns zu versorgen.“