Die USA rechnen nicht mehr damit, dass Israel iranische Nuklearanlagen angreifen wird. Das berichtet der US-Sender NBC unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Demnach seien auch Attentate auf iranische Führer vom Tisch. Wie genau Israels Vergeltungsschlag für den Raketenangriff am 1. Oktober aussehen wird, sei noch nicht endgültig entschieden.

ABER: In US-Regierungskreise glaubt man laut dem Bericht, dass Israel Irans militärische Infrastruktur und das Energiesystem im Fokus hat.

Größere Sorge bereitet der US-Regierung die Lage im Südlibanon. Bei einem Treffen von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant kam auch der Angriff auf einen UN-Posten zur Sprache, bei dem zwei libanesische Soldaten starben. Ein dritter UN-Soldat wurde laut Hisbollah bei Kämpfen im Dorf Ramiya verwundet. Austin forderte, die Sicherheit und den Schutz der UN-Friedensmission im Libanon zu gewährleisten.

Israel: Haben 21.000 Islamisten getötet

Seit Beginn des Krieges gegen Hamas und Hisbollah sind nach Angaben des israelischen Armeesprechers Arye Sharuz Shalicar etwa 21.000 radikale Islamisten getötet worden. „Im Libanon geht die Zahl auf die Tausend zu und im Gazastreifen sind wir bei ungefähr 20.000 Terroristen“, sagte Shalicar der „Neuen Osnabrücker Zeitung“(NOZ).

Auch in der Nacht gingen die Kämpfe unvermindert weiter. Nach Ende des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur teilte das israelische Militär am Samstagabend mit, es habe innerhalb weniger Stunden Dutzende Kämpfer der Hisbollah im Libanon und der Hamas in Gaza getötet. Insgesamt 280 Ziele seien während des Feiertags angegriffen worden.

Das libanesische Gesundheitsministerium berichtete am Abend von mehr als einem Dutzend Toten sowie Dutzenden Verletzten bei israelischen Angriffen in dem Land.

Auch die Hisbollah setzte ihrerseits den Beschuss Israels fort. In der Nacht heulten im Norden des Landes wieder die Sirenen. Die Hisbollah feuerte israelischen Angaben zufolge rund 320 Raketen und Drohnen auf Israel ab.

Die meisten davon seien von der Luftabwehr abgefangen worden und der Rest in offenes Gelände gestürzt. Laut Shalicar sind auch auf israelischer Seite mittlerweile fast 2000 tote Zivilisten und Soldaten sowie 10.000 Verwundete zu beklagen.