Ihre Flucht aus Deutschland war im Sommer ein politischer Skandal. Weil sie Zoff mit dem Jugendamt hatte, floh die russischstämmige AfD-Politikerin Olga Petersen (42) aus Hamburg vor sechs Monaten einfach mit ihren Kindern ins Reich von Wladimir Putin (72).
Petersen, in Omsk geboren, hat in der Hansestadt gleich zwei politische Mandate. Sie ist seit 2020 Abgeordnete der Bürgerschaft. Zusätzlich sitzt sie in der Bezirksversammlung Harburg, einem Stadtteilparlament.
Doch in den Plenarsälen hat man sie schon lange nicht mehr angetroffen. Diäten kassiert sie weiter – beinahe für nichts.
Abkassieren in der Bürgerschaft
Ein Bürgerschafts-Mandat ist lukrativ. Dort gibt es satte 4448 Euro im Monat. Doch Petersen hat seit Mitte Mai an keiner Sitzung teilgenommen, ließ sich laut Bürgerschaftskanzlei stets entschuldigen.
Heißt: Für die Monate Juni bis November kassierte sie insgesamt 26.688 Euro! Der AfD-Fraktion gehört sie dort nicht mehr an. Es läuft ein Parteiausschlussverfahren.
Wiederwahl im Mai
In bestimmten Kreisen tut das alles ihrer Popularität keinen Abbruch. Denn bei den Wahlen im Mai wurde sie erneut in die Bezirksversammlung gewählt.
Motivation, sich mal wieder blicken zu lassen? Fehlanzeige! In dem Stadtteilparlament wurde sie sogar seit Februar nicht mehr gesichtet. Dort wurden die Diäten zum ersten August sogar erhöhrt – von 560 auf 1054 Euro. Macht einen Verdienst von 7017 Euro.
So ergeben sich Zahlungen von fast 34.000 Euro!
Kinder gehen mutmaßlich in Russland zur Schule
Petersen nicht da – genau wie ihre Kinder. Das „Hamburger Abendblatt“ berichtete im Oktober, die Abgeordnete habe ihre Kinder in Russland in einer Schule angemeldet, ihre Wohnung soll verwaist sein. Kurz vor den Sommerferien war sie in einer Nacht- und Nebelaktion mit den Kindern ausgereist. Behörden leiteten ein so genanntes „Absentismusverfahren“ein.
Schicken Eltern ihre Kinder nicht in die Schule, drohen empfindliche Geldstrafen. Die wollte Petersen offenbar vermeiden.
Übrigens: Gänzlich politisch untätig ist Petersen im Ausland nicht. Sie stellt regelmäßig „Kleine Anfragen“. In der Bürgerschaftskanzlei wird nun trotzdem geprüft, ob sie noch einen festen Wohnsitz in Hamburg hat – ein entsprechender Antrag liegt vor. Falls nicht, würde sie ihre Mandate verlieren.