Es ist die nächste schlechte Nachricht für CDU-Chef Friedrich Merz (69). Die Koalitionsverhandlungen stocken, an der CDU-Basis rumort es und von der versprochenen Politik-Wende („Links ist vorbei!“) ist in den bisherigen Verhandlungsergebnissen nicht viel zu lesen. Entsprechend groß sitzt der Frust bei vielen konservativen Wählern, die sich mehr vom CDU-Chef erwartet hatten.
▶︎ Folge: Nur gut fünf Wochen nach der Bundestagswahl ist die AfD in einer Umfrage bis auf einen Prozent-Punkt an die Union herangerückt.
Union verliert, AfD legt zu
Dem Trendbarometer von RTL und ntv zufolge haben CDU und CSU seit der Wahl deutlich eingebüßt und kommen aktuell nur noch auf 25 Prozent. Die AfD kann dagegen auf 24 Prozent zulegen – ein Höchstwert für die Partei in der vom Umfrage-Institut Forsa durchgeführten Befragung.
Noch nie waren die Rechtsaußen seit ihrer Gründung 2013 so nah dran, stärkste Kraft des Landes zu werden! Das ist das erklärte Ziel von Parteichefin Alice Weidel (46).
▶︎ Die Union hatte die Wahl am 23. Februar mit 28,5 Prozent der Zweitstimmen gewonnen. Die AfD landete mit 20,8 auf Platz zwei.
Auch der künftige Koalitionspartner SPD büßt in der Umfrage ein und kommt auf 15 Prozent (bei der Bundestagswahl waren es immerhin noch 16,4). Die Grünen erreichen 12 Prozent (11,6). Weiter zulegen kann die Linke, die bei der Wahl bereits mit einem hohen Ergebnis überrascht hatte. Sie kommt in der Umfrage auf 10 Prozent (8,8).
Umfrage: Union und SPD verlieren Mehrheit
Rechnerisch hätten bei einem solchen Ergebnis die wahrscheinlichen Koalitionspartner Union und SPD keine Mehrheit im Bundestag. Möglich wären nur Koalitionen unter zusätzlicher Einbeziehung von Grünen oder Linkspartei.
Auch der mutmaßlich nächste Bundeskanzler Friedrich Merz büßt schon vor Amtsantritt an Zustimmung ein. Nur noch 28 Prozent halten ihn für vertrauenswürdig, 70 Prozent tun dies nicht. Grund: Anfang Dezember hatten noch 36 Prozent der Bürgerinnen und Bürger Vertrauen in Merz gehabt.
Welche Partei hat die besten Problemlösungen?
Bei der Frage, welche der Parteien am besten mit den Problemen in Deutschland fertig werden, liegen CDU/CSU mit 21 Prozent vorn. Der Wert ist allerdings schlechter als unmittelbar nach der Bundestagswahl (27 Prozent). Es folgt die AfD mit zwölf Prozent vor der SPD mit neun Prozent, den Grünen mit sieben Prozent und der Linken mit fünf Prozent. 43 Prozent trauen dies keiner Partei zu.