VW, Bosch, Thyssenkrupp: Deutschlands Top-Konzerne wollen zehntausende Jobs abbauen, die Wirtschaft schrumpft, die Weltpresse warnt vor einer „Deindustrialisierung“ der Bundesrepublik.
Brisant ist: Ausgerechnet Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) hat den Job-Abbau angekündigt. Wenige Monate vor dem Amtsantritt im Dezember 2021 erklärte Habeck auf dem Grünen-Parteitag, wie die „Transformation“ der Wirtschaft ablaufen werde:
▶︎ „Jobs werden entstehen, andere Jobs werden vergehen. Und nicht alle Menschen werden mit dem Wandel damit klarkommen. Insgesamt kann die Gesellschaft profitieren. Wenn wir es richtig anstellen, wird sie profitieren, wird ein klimaneutraler Wohlstand neu geschaffen. Aber auf dem Weg wird es sehr viele Probleme, einzelne Schicksale geben.“
Heißt konkret: Der Klima-Umbau der deutschen Wirtschaft könne nicht ohne Job-Verluste ablaufen. Ist der Abbau der Arbeitsplätze also Teil des Grünen-Plans?
Ja, sagt Wirtschaftsweise Prof. Veronika Grimm (53) von der Technischen Universität Nürnberg zu BILD. „Die Entlassungswellen sind notwendiger Teil der gewollten grünen Transformation“, so Grimm.
Die Expertin kritisiert allerdings die vielen Subventionen, mit denen die Klima-Transformation vorangetrieben wird. „Dazu kommt: Die Politik ist auch noch falsch umgesetzt. So viel einzelwirtschaftliche Förderung kann nicht gut gehen. Sie blockiert Mittel, die wir für die Transformation dringend brauchen, wenn die Förderprojekte am Ende nicht aufgehen.“
Habeck-Ministerium widerspricht
Das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck widerspricht auf BILD-Anfrage: „Nein, das ist falsch. Die Stellenstreichungen sind nicht durch die Transformation ausgelöst, sondern zeigen, dass das deutsche Geschäftsmodell unter Druck steht.“
Schuld seien ausgebliebene Reformen in den wirtschaftlich guten Jahren. Die Probleme bei Thyssenkrupp erklärt das Ministerium damit, dass die „Stahlindustrie seit vielen Jahren weltweit unter großem Druck“ stehe, u.a. wegen „globaler Überkapazitäten, verbunden mit Nachfragerückgängen aktuell in China“.
Auch die Probleme bei VW lägen „zu einem großen Teil am Absatzrückgang in China und die Umstellung des Marktes dort hin zur Elektromobilität“, so das Habeck-Ministerium.
CDU-Connemann warnt vor weiteren „Schreckensmeldungen“
Scharfe Kritik an Habecks Wirtschafts-Umbau kommt von der CDU-Mittelstandschefin Gitta Connemann (60). „Vom Heizungsgesetz bis zum Verbrennerverbot“ habe die Ampel-Regierung versucht, „die Transformation mit der Brechstange umzusetzen.“
Connemann zu BILD: „Die Folge: Energie- und Betriebskosten explodieren. Der Industriestandort Deutschland wird immer schwächer.“ Ihre bittere Prognose: In den nächsten Wochen werde es „weitere Schreckensmeldungen über Job-Abbau geben“.
Auch internationale Experten machen die Klima-Transformation für die deutsche Wirtschaftskrise mitverantwortlich. „Die deutsche Energiepolitik steht vor einer schädlichen Ablehnung der Kernenergie, einem schleppenden Übergang zu grüner Energie und einer extrem langsamen Bürokratie, die alle zur Energiekrise des Landes beitragen“, heißt es etwa in der Zeitung der US-Elite-Universität Harvard.
Die US-Denkfabrik „Baker Institute“ warnt davor, die wirtschaftliche Stabilität der Klimapolitik zu opfern. Der „grüne Wandel“ sei in Deutschland „zu einer ideologischen Angelegenheit“ geworden.