Drohnen-Alarm im Hamburger Hafen!

Schwer bewacht liegt dort aktuell eines der modernsten Kriegsschiffe der Royal Navy – die HMS „Queen Elizabeth“. Rund um den Liegeplatz hat die Bundeswehr einen militärischen Sicherheitsbereich eingerichtet. Heimatschützer und Soldaten des Seebataillons sind rund um die Uhr im Einsatz.

► Um 4.25 Uhr am Freitagmorgen meldet die Wasserschutzpolizei über dem 284 Meter langen Flugzeugträger eine verdächtige Sichtung: Laut einer bundeswehrinternen Sofortmeldung an das Territoriale Lagezentrum (liegt BILD vor) wurde eine 1,5 mal 1,5 Meter große Drohne gesichtet.

Bundeswehr schießt Drohne nicht ab

Schnell ist klar: Es handelte sich um eine Aufklärungsdrohne, die offenbar das Nato-Kriegsschiff ausspionieren sollte!

Der Drohnenabwehrtrupp der Bundeswehr wird aktiv – mit sogenannten Jammern vom Typ HP-47. Solche Störsender sollen Drohnen ins Visier nehmen und durch Störsignale zur Notlandung oder Rückkehr zum Drohnen-Piloten zwingen. Doch sie können nichts mehr ausrichten.

Hintergrund: Die Bundeswehr darf die Drohne nur über der militärischen Sicherheitszone verfolgen. Verlässt sie den Bereich, muss die Polizei übernehmen.

Der Weg der Spionage-Drohne

So ist es auch in diesem Fall. Vom Flugzeugträger verfolgt die Wasserschutzpolizei die Drohne auf ihrem Weg Richtung Hamburger Fischmarkt, über die Norderelbe – und zuletzt im Bereich des Container-Terminals Tollerort. Dann ist sie verschwunden.

Seit einem Jahr ist China Miteigentümer des Terminals Tollerort. Zufall? Weder der Pilot noch die Drohne werden gefunden. Im Bundeswehr-Lagebericht heißt es: „Die anschließende landseitige Überprüfung durch die Polizei blieb erfolglos.“

► Zurück bleibt nur ein böser Verdacht: Dass mal wieder eine feindliche Macht hinter der Drohen-Spähattacke stecken könnte. Immerhin: Das Landeskriminalamt Hamburg hat inzwischen Ermittlungen gegen Unbekannt aufgenommen – wegen des Verstoßes gegen Paragraf 109g StGb (Sicherheitsgefährdendes Abbilden).

Bei der Bundeswehr gibt es seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs ein echtes Drohnen-Problem. Zeitweise werden fast täglich fremde Fluggeräte über Militäreinrichtungen in Deutschland gesichtet. Geheimdienst-Experten warnen vor den Spionage-Aktivitäten Russlands.