Jetzt nimmt sich der Venezuela-Diktator seinen Rivalen persönlich vor.
Nach der von ihm manipulierten Wahl hat Präsident Nicolás Maduro (61) einen Haftbefehl gegen den Oppositionskandidaten Edmundo González Urrutia (75) erlassen.
Dem Ex-Diplomaten, den u.a. die USA als Wahlsieger anerkannt haben, werden unter anderem Amtsanmaßung, Aufruf zur Missachtung von Gesetzen, Verschwörung und Sabotage vorgeworfen, wie aus dem Beschluss eines für Terror-Verfahren zuständigen Gerichts in Caracas hervorgeht.
Damit gab der Richter wenig überraschend einem entsprechenden Antrag der regierungstreuen Staatsanwaltschaft statt.
Die Oppositionsführerin María Corina Machado auf X (ehemals Twitter): „Sie haben jeden Bezug zur Realität verloren. Indem sie den gewählten Präsidenten bedrohen, bringen sie uns nur näher zusammen und stärken die Unterstützung der Venezolaner und der Welt für Edmundo González. Gelassenheit, Mut und Entschlossenheit. Wir schreiten voran.“
Nach der Wahl am 28. Juli hatte die linientreue Wahlbehörde den seit 2013 regierenden autoritären Staatschef Maduro zum Sieger erklärt. Allerdings veröffentlichte sie bis heute nicht die aufgeschlüsselten Resultate!
Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten González. Neben den USA haben mehrere lateinamerikanische Länder dessen Wahlsieg anerkannt. Auch die EU und die Organisation Amerikanischer Staaten zweifeln das offizielle Wahlergebnis an.
Nach Angaben des González-Lagers verfügen die Regierungsgegner über die detaillierten Ergebnislisten aus mehr als 80 Prozent der Stimmbezirke. Demnach soll González Urrutia 67 Prozent der Stimmen erhalten haben und Maduro nur 30.
Proteste gegen den Wahlbetrug ließ Steinzeit-Sozialist Maduro mithilfe von Putin-Söldnern brutal niederschlagen. Tausende wurden nach BILD-Informationen festgenommen, die Rede ist von mindestens 20 Toten.
► Schon die Wiederwahl Maduros 2018 war international von vielen Ländern nicht anerkannt worden. Der damalige Parlamentspräsident Juan Guaidó erklärte sich 2019 zum Interimspräsidenten, konnte sich aber im Land nicht durchsetzen – vor allem, weil das Militär hinter Maduro stand. So konnte er die damaligen Proteste einfach aussitzen.