Das ukrainische Militär hat Berichten zufolge erstmals auch
britische Marschflugkörper des Typs Storm Shadow auf russischem Gebiet
eingesetzt. Wie das Nachrichtenportal Bloomberg und die britische Zeitung
unter Verweis auf russische Militärblogger und eine nicht genannte westliche
Regierungsquelle berichten, sollen die Flugkörper in der russischen Grenzregion
Kursk eingesetzt worden sein.
Demnach soll sich der Angriff in der Nähe der Siedlung
Marino ereignet haben, etwa 40 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Die
britische Zeitung berichtete, dort seien Trümmerteile der
Marschflugkörper gefunden worden. Der Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow,
teilte im Kurznachrichtendienst Telegram mit, es seien zwei Raketen
abgeschossen worden. Die berichtete unter Berufung auf
russische Sender von insgesamt zwölf Raketen, die auf Kursk abgefeuert worden
seien.
Ziel des Angriffs ist unklar
Was das konkrete Ziel des Angriffs gewesen sein soll, geht
aus den Berichten nicht hervor. Die Ukraine äußerte sich dazu bislang nicht. Die
Storm Shadows wurden bereits im Sommer 2023 an die Ukraine geliefert, durften
bisher aber nicht in Russland eingesetzt werden. Der britische
berichtete, Großbritannien habe die Erlaubnis dazu nun erteilt – als Reaktion
auf die Stationierung nordkoreanischer Truppen an der Grenze.
In Kursk besetzt die Ukraine einen Grenzstreifen russischen
Gebiets. Zur Abwehr der dortigen ukrainischen Offensive will Russland neben Zehntausenden eigenen Soldaten auch mehr als 10.000 nordkoreanische Soldaten
einsetzen, womit erstmals ein Drittstaat Truppen für den Krieg gestellt hat.
Die Stationierung nordkoreanischer Truppen soll auch der
Anlass für die jüngste US-Entscheidung sein, der Ukraine den Einsatz weitreichender
Waffen in Russland zu erlauben. Die Ukraine soll die Raketen des Typs ATACMS mutmaßlich am Dienstag bei einem Angriff auf ein russisches Munitionslager verwendet haben.