Die russische Invasion in der Ukraine greift mit größter Brutalität nicht nur die Menschen an. Auch die Natur und ihre Tiere leiden furchtbar!
Verantwortliche gehen davon aus, dass Russland bisher Umweltschäden in der Größenordnung von 67 Milliarden Euro verursacht hat. Das teilte die ukrainische Umweltministerin Swetlana Grintschuk am Dienstagabend am Rande der UN-Klimakonferenz in Baku mit. „Die Natur ist ein stilles Opfer dieses Krieges“, sagte Grintschuk.
Die Ministerin verwies auch auf die damit verbundenen zusätzlichen CO₂-Emissionen von etwa 180 Millionen Tonnen. Ein wesentlicher Punkt dabei ist demnach die Zerstörung ukrainischer Wälder, was sich hinsichtlich der Klimabilanz auch über die Ukraine hinaus auswirke. Betroffen seien Waldflächen von drei Millionen Hektar.
Den ukrainischen Schätzungen zufolge wurden CO₂-Emissionen von 51,6 Millionen Tonnen direkt durch militärische Aktivitäten verursacht. Emissionen durch zerstörte Infrastruktur beziehungsweise deren Wiederaufbau wurden mit 56 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente angegeben. Die Treibhausgasemissionen durch kriegsbedingt entstandene Brände wurden mit 27,2 Millionen Tonnen beziffert.
Grintschuk sieht allerdings auch Fortschritte in Sachen Klimaschutz. Unter dem Druck von Energieknappheit als Folge der russischen Angriffe seien „alle Menschen in der Ukraine in sehr kurzer Zeit sehr energieeffizient geworden“, sagte die Ministerin. Auch werde beim Wiederaufbau der Energieinfrastruktur stärker auf kleinere Einheiten und auf erneuerbare Energien gesetzt – schon weil diese nicht so leicht durch Russland angreifbar seien.
Das UN-Entwicklungsprogramm UNDP hatte vor etwa einem Jahr die kriegsbedingten Umweltschäden in der Ukraine wegen des russischen Angriffskriegs mit mindestens 56 Milliarden Dollar beziffert. Die Ukraine fordert deswegen auch Schadenersatz. Das Land hat sich im Rahmen seines EU-Mitgliedsantrags verpflichtet, bis 2050 Treibhausgasneutralität zu erreichen.