Was läuft hier schief?

Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) bekommt für seine Weigerung, Taurus-Raketen an die Ukraine zu liefern, Applaus … von Putins Regime!

Russlands Außenminister Sergej Lawrow (74) feierte Scholz’ Haltung als „verantwortungsvoll“. Bei einer Pressekonferenz am Rande des G-20-Gipfels in Rio de Janeiro ließ Lawrow wissen: Dass Scholz sich den – seiner Ansicht nach – Kriegstreibern im Westen widersetzt, sei „bemerkenswert“.

Für den Kanzler ein unangenehmer Ritterschlag, den er im Gespräch mit WELT (gehört wie BILD zu Axel Springer) mit einer scharfen Bemerkung zurückwies: „Herr Lawrow erzählt viel, wenn der Tag lang ist.“

Lawrow warnt den Westen

▶︎ Lawrow nutzte die Bühne des Gipfels, um erneut Drohungen gen Westen zu schicken. Dabei verwies er auf die neue russische Atomdoktrin, die Moskau offiziell veröffentlicht hat: Ein Angriff durch einen nichtnuklearen Staat, der von Atommächten unterstützt wird, könnte als gemeinsamer Angriff auf Russland gewertet werden.

Der Anlass: ein ukrainischer Angriff auf ein russisches Munitionsdepot in der Region Brjansk mit US-amerikanischen ATACMS-Raketen. Laut Lawrow wäre dieser Angriff ohne die Beteiligung der USA unmöglich gewesen. Seine Botschaft war unmissverständlich: „Ich hoffe, dass sie dort (im Westen) diese Doktrin lesen.“

„Das bedeutet den Dritten Weltkrieg“

▶︎ Die verbale Eskalation übernahm Putins Kampfhund Dmitri Medwedew (59). Der Ex-Präsident und heutige Vize-Chef des Sicherheitsrates schrieb auf X (ehemals Twitter): „Russlands neue Nukleardoktrin bedeutet, dass ein Abschuss von Nato-Raketen gegen unser Land als Angriff des Blocks auf Russland gewertet werden könnte.“

Seine düstere Warnung: „Das bedeutet den Dritten Weltkrieg.“