Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55) mahnt einen fairen Wahlkampf an. Er warnt vor Verunglimpfung der politischen Gegner. In seiner Partei will sich offensichtlich nicht jeder daran halten: Die baden-württembergische Grünen-Politikerin Maike Pfuderer (57) teilt heftig gegen die FDP aus. Auf der Plattform X wirft sie die Liberalen sogar mit Neonazis in einen Topf.

„In 99 Tagen ist diese faschistoide Trümmerpartei FDP aus dem Bundestag“, so Pfuderer. Und: Der „faschistoid-liberale Teil“ der Bundesregierung habe „eine Art Staatsstreich“ geplant. Damit gemeint ist die FDP.

Außerdem nutzt Pfuderer den Hashtag #FDPrausAusDenParlamenten und setzt ihn mit dem Spruch „Nazis raus“ gleich: „#FDPrausAusDenParlamenten ist gleichrangig mit #nazisraus und wehrt sich eben gegen totalitäres Gedankengut.“

Insbesondere Hans-Ulrich Rülke (63), FDP-Fraktionschef in Baden-Württemberg, verunglimpft die Grünen-Politikerin persönlich.

„Der angebräunte Opferrollmops Rülke, der mit seiner Trümmerpartei FDP schon lange nicht mehr von den anderen Faschisten im Landtag zu unterscheiden ist, meint auch wieder klugscheißen zu können (…)“, schreibt Pfuderer.

Die Vergleiche und Tiraden stoßen in der FDP auf scharfe Kritik.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Oliver Luksic (45) sprach von „Hass und Hetze in grün“, das „Team Habeck“ agiere immer radikaler.

Pfuderer ist für ihre Verunglimpfungen bekannt. Konsequenzen hatte das offenbar bisher aber nicht.

So nahm Pfuderer am Parteiausschlussverfahren gegen den Tübinger OB Boris Palmer (52) teil, sprach in einem Interview von Palmers „ökologischem Strebertum“, das jede „menschenfeindliche Entgleisung“ überstrahle. In der „taz“ nannte sie Palmer einen „moralisch verrotteten Populisten“ – und gab zu Protokoll: „Ich nenne die Dinge beim Namen“.

BILD hat die Grünen-Landeszentrale Baden-Württemberg um eine Stellungnahme zu den Entgleisungen Pfuderers gebeten. Ein Sprecher sagte, man kenne den Tweet nicht, distanziere sich aber ausdrücklich von solchen Aussagen.