Hat das Sterben bald ein Ende? Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) strebt an, den russischen Angriffskrieg „mit diplomatischen Mitteln“ zu beenden – im kommenden Jahr.
„Unsererseits müssen wir alles tun, damit dieser Krieg nächstes Jahr endet“, sagte Selenskyj am Samstag im ukrainischen Radio. „Wir müssen ihn mit diplomatischen Mitteln beenden“, fügte er hinzu.
Ausdrücklich erwähnte Selenskyj in dem Interview auch den designierten US-Präsidenten Donald Trump (78), der im Wahlkampf angekündigt hatte, den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden stoppen zu wollen. „Er ist auf der Seite der Ukraine-Unterstützung, schätzt unsere Stärke, Integrität und unseren Mut. Die Atmosphäre in unseren Gesprächen war bisher gut“, sagte Selenskyj.
Treffen mit Trump geplant
Nach Trumps Amtsübernahme im Januar möchte sich der Ukraine-Präsident erneut mit dem Amerikaner treffen, um rote Linien für Verhandlungen über ein Kriegsende auszuloten.
Für Selenskyj ist derweil klar: Entsprechende Gespräche kann es nicht geben, wenn nur die Ukraine und Russland am Verhandlungstisch sitzen. Gleichzeitig werde ein „Setzt euch hin und hört zu“ seitens der USA nicht funktionieren, prophezeit der Ukraine-Präsident. Dies habe er in Gesprächen mit Trump und zuvor auch Biden sowie mit europäischen Partnern klargemacht.
„Amerika muss die Position aufrechterhalten, dass Russland ein Aggressor ist, dass es unsere territoriale Integrität und das Völkerrecht verletzt hat. Dies ist einer der Punkte, die für jede Verhandlungsplattform wichtig sind“, so Selenskyj.
Kommt eine entmilitarisierte Zone?
Wie genau Trump den Krieg beenden will, sagte er bislang nicht. Das „Wall Street Journal“ berichtete jedoch kürzlich, eine der Ideen in seinem Umfeld sei, dass die Ukraine versprechen solle, mindestens 20 Jahre lang nicht der Nato beizutreten. Im Gegenzug würden die USA das Land weiterhin mit Waffen versorgen.
Zu dem Plan gehöre auch eine entmilitarisierte Zone entlang des Frontverlaufs, meldete die US-Zeitung unter Berufung auf informierte Personen. Wer dort zur Überwachung stationiert werden solle, sei noch unklar – US-Truppen würden dafür aber nicht zur Verfügung stehen. Es müssten europäische Truppen sein, stellte demnach ein Mitglied des Trump-Teams fest.