Der Wahlkampf hat begonnen! Das hat auch Talkmasterin Sandra Maischberger (55) in ihrer Sendung am Dienstagabend erleben können.
Als Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gegen Ex-Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wie in einer Endlosschleife immer wieder die gleichen wahltaktischen Forderungen wiederholte, zog die Talkmasterin elegant die Reißleine. Ihre Frage: „Haben Sie das Gefühl, Sie kriegen das hier heute gebacken mit Frau Klöckner?“
Danach fügte die Talkmasterin ganz locker hinzu: „Sonst würde ich jetzt weitermachen.“ Heiterkeit und Beifall im genervten Publikum!
Ärger nach Maischberger-Frage
„Mit Frau Klöckner vielleicht nicht, aber es gibt ja noch verantwortliche Leute in der CDU!“, konterte Heil nach einer Schrecksekunde. Doch damit fing er sich schon gleich die nächste Klatsche ein: „Nicht verantwortlich ist“, konterte Klöckner prompt, „dass unser Land so abgeschmiert ist.“
„Jetzt hat der Wähler das Wort“, stellte die CDU-Politikerin danach nüchtern fest. „Wir müssen erst mal demütig sein. Und man muss auch aus Fehlern lernen!“
Heil fiel dazu nur Häme ein: „Julia Klöckner weiß das ja“, erwiderte er gereizt. „Sie hat zweimal in Rheinland-Pfalz mit sehr hohen Umfragen gehofft, Ministerpräsidentin zu werden. Am Ende hat sie nicht gewonnen.“ Das war 2011 und 2016. Lange her.
Ärger gab es auch nach einer Maischberger-Frage zu einer möglichen Groko nach der Bundestagswahl am 23. Februar: „Angenommen, Merz geht als Erster durchs Ziel, ist dann nicht Boris Pistorius der Vizekanzler?“, wollte die Talkmasterin wissen. „Weil Scholz sicher nicht der Junior wird von Merz?“
Immer noch sauer, schoss Heil gleich mit der ganz großen Kanone: „Zu glauben, dass die Wahl schon ausgegangen ist, finde ich nicht demokratisch!“
Mutiger Trump-Vorschlag
Auch der grüne Kanzlerkandidat in spe Robert Habeck (55) bekam einen Schuss vor den Bug. „Pioneer Briefing“-Chef Gabor Steingart lästerte: „Herr Habeck hat Kompetenzen, viele haben Kompetenzen, aber warum treten sie immer in Disziplinen an, von denen sie eigentlich nichts verstehen?“
Steingarts Urteil: „Herr Habeck könnte ganz viele Ressorts, vor allem im Kulturbereich. Aber es gibt so einen Drang, dass man sich was beweisen will.“ RND-Journalistin Kristina Dunz (57) ganz direkt: „Das Heizungsgesetz war ein absoluter Schuss in den Ofen.“
Zum Schluss punktete Top-Diplomat Wolfgang Ischinger (78) mit einem mutigen Vorschlag: „Was könnte man tun, um Donald Trump, den Unberechenbaren, einzufangen? Der nächste Bundeskanzler könnte ja mal sagen: Weißt du was, Donald? Wir machen einen deutsch-amerikanischen Gipfel in Kallstadt (Trumps Opa wurde hier geboren, d. Red).“
Allerdings, so der frühere Botschafter in Washington: „Ich fürchte nur, diese Vision wird schwer umzusetzen sein, weil ich mir im Augenblick gar nicht vorstellen kann, wie angesichts der verbiesterten Stimmung in unserem Land ein Gipfel mit Donald Trump friedlich in Deutschland stattfinden könnte.“