Mittwochabend ging die Ampel mit einem großen Knall für immer aus. Vorher wurde es aber noch einmal ganz leise. Und darüber machte Grünen-Vizekanzler Robert Habeck in der entscheidenden Runde einen Witz.

18 Uhr, Kanzleramt: Die drei Noch-Ampel-Partner sitzen an zu einem Dreieck geschobenen Tischen zusammen. Kanzler Olaf Scholz (66) mit seiner SPD-Riege aus den Partei-Chefs Lars Klingbeil (46) und Saskia Esken (63) sowie Kanzleramts-Chef Wolfgang Schmidt (54).

Ihnen jeweils schräg gegenüber die FDP-Truppe um Finanzminister Christian Lindner (45), dazu die Grünen mit Habeck und u. a. Außenministerin Annalena Baerbock (43), Parteichef Omid Nouripour (49). Thema: das Überraschungs-Papier des Kanzlers.

Der Kanzler spricht extrem leise

Als Scholz beginnt, über seine Forderungen aus dem Papier („Agenda für Wachstum und Arbeitsplätze“) zu sprechen, tut er, was er immer tut, wenn er unter Stress ist oder den Machtmann gibt: Er spricht extrem leise. Kaum einer kann ihn dann hören – und auch in der Dreiecks-Runde am Mittwoch versteht ihn kaum jemand.

Ein FDP-Mann sagte danach zu BILD, er habe sich eine Fernbedienung gewünscht, „um diesen Olaf laut zu stellen …“. Doch einer witzelte ganz offen in der Runde über den Scholz-Tick: Robert Habeck! Deutlich hörbar sagte er nach Teilnehmer-Angaben: „Wieder mal leise Stimmung hier.“

Ein Running Gag darüber, dass es immer leiser wird, wenn Scholz verdeutlichen will, dass es ihm jetzt ernst oder wichtig ist. Die Lippen schmal, der Kopf leicht gesenkt. Er pflegt dieses Stilmittel schon seit vielen Jahren.

In größeren Runden im Stehen sorgt das zum Beispiel dafür, dass sich alle um Scholz scharen und immer näher kommen, um überhaupt irgendetwas zu verstehen. Botschaft: Ihr müsst schon herkommen, wenn ihr mitbekommen wollt, was ich Wichtiges zu sagen habe.

Habeck hatte dafür nur noch eine ironisch/sarkastische Spitze übrig.