Kitzingen (Bayern) – Sieben Schulen in Unterfranken sind IT-Verbrechern zum Opfer gefallen. Die Gauner hackten sich in die Systeme von Real-, Berufsschulen und Gymnasien ein, klauten Daten und verschlüsselten diese, damit die Lehrer nicht mehr darauf zugreifen können.
Besonders betroffen ist eine Schule im Landkreis Kitzingen (Bayern). „Wir hatten Glück im Unglück, dass in Bayern Herbstferien waren und wir in dieser Zeit viel reparieren konnten“, sagt eine Sprecherin des Landratsamtes Kitzingen zu BILD. „Die Schulen sind unterschiedlich betroffen, bei einigen funktionierte der Mailverkehr nicht mehr, bei anderen waren die Verwaltungssysteme betroffen.“
Schulnoten alle noch vorhanden
Offenbar sind die Zwischenzeugnisse und die Schulnoten aus dem ersten Halbjahr alle noch vorhanden. Die Sprecherin: „Die werden zentral abgelegt, das war nicht das Problem.“
Sobald die Analysen der abgeflossenen Daten abgeschlossen sind, werden die Betroffenen informiert, erklärte die Sprecherin. Eine Veröffentlichung der Daten konnte bisher nicht festgestellt werden.
Die Hacker verschlüsselten die IT-Systeme der Schulen teilweise mit „Ransomware“. Ob bereits Lösegeld gefordert wurde, wollte das Landratsamt nicht mitteilen, auch wegen der laufenden polizeilichen Ermittlungen.
Schulen laufen im Notbetrieb
Trotz des Angriffs begann der Unterricht nach den Herbstferien planmäßig. Die Verwaltung der Schulen arbeitet jedoch noch im Notbetrieb. Es gibt weiterhin Einschränkungen in der IT-Ausstattung.
Wer hinter der Attacke steckt, ist noch unbekannt. Ermittler prüfen, ob der Angriff etwa aus Russland erfolgte.
Mitarbeiter könnte auf Phishing-Mail hereingefallen sein
Häufige Einfallstore für Hacker sind Schwachstellen beim Zugriff auf Cloud-Server. Aber auch eigene Angestellte können ein Risiko sein, wenn sie auf Phishing-Mails hereinfallen.
Betroffen sind die staatlichen Realschulen in Kitzingen und Dettelbach, das Armin-Knab-Gymnasium in Kitzingen, das Gymnasium Marktbreit, die Berufsschule, Fach- und Berufsoberschule sowie die Erich-Kästner-Schule in Kitzingen.
An den Schulen arbeiten insgesamt rund 500 Beschäftigte, etwa 5.000 Kinder lernen dort.