Russland stimmt für militärischen Pakt mit Nordkorea

Das russische Oberhaus hat einstimmig einen militärischen Beistandspakt mit Nordkorea ratifiziert. Das Verteidigungsabkommen beider Nationen hatte der russische Präsident Wladimir Putin im Juni bei einem Besuch in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang gemeinsam mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un unterzeichnet. Der Vertrag bildet den Abschluss einer monatelangen Vertiefung der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.

Der Verteidigungspakt sieht vor, dass die beiden Länder sich im Falle eines Angriffs auf eines von ihnen „sofortige militärische Hilfe“ leisten. Zudem verpflichtet es Russland und Nordkorea zur Zusammenarbeit beim Widerstand gegen westliche Sanktionen und zur Koordinierung ihrer Positionen bei den Vereinten Nationen.

Nordkorea ist innerhalb weniger Monate der wichtigste Unterstützer der russischen Offensive in der Ukraine geworden. Der Westen wirft dem international isolierten Land seit Langem vor, Russland Munition zum Einsatz in der Ukraine zu liefern. Die Aussicht, dass Nordkorea Truppen in den Kampf gegen Streitkräfte der Ukraine schickt, hat zudem international große Besorgnis hervorgerufen.

Putin muss Abkommen noch unterschreiben

Die USA gingen davon aus, dass die Zahl nordkoreanischer Streitkräfte in Russland insgesamt bei 11.000 bis 12.000 liegen könne, sagte US-Verteidigungsministeriumssprecher Pat Ryder. „Mindestens 10.000“ seien derzeit in der Region Kursk an der Grenze zur Ukraine. Die Ukraine hatte in Kursk im August eine Gegenoffensive gestartet.

Putin war im Sommer das erste Mal seit 24 Jahren nach Nordkorea gereist. Kim nennt den russischen Staatschef seinen „besten Genossen“. Außenministerin Choe Son Hui versicherte bei einem Besuch in Moskau vergangene Woche, Nordkorea werde „bis zum Sieg“ in der Ukraine an der Seite Russlands stehen. Das vom Oberhaus verabschiedete Abkommen geht nun zur Unterschrift zurück an Putin.