AfD-Chefin Alice Weidel (45) ist der Edel-Flügel der AfD – bürgerlich, gebildet, adrett im Auftritt, dunkelblauer Hosenanzug, weiße Sneaker, weiße Business-Bluse, bei Bedarf Perlenkette. Doch nun bekommt Weidels pedantisch gepflegte Sauber-Image einen fetten Riss: SIE hat IHN umarmt – und wie!

Sie gilt als die Sauberfrau der rechten Truppe: Die Unternehmensberaterin und Vermögensverwalterin (u. a. Goldman Sachs, Allianz Global Investors) betreut den Nobel-Westen, das Unternehmer- und das Spendertum. Zum ultrarechten AfD-Flügel hielt sie Distanz. Ihr Mit-Chef, Tino Chrupalla (49), Malermeister aus Sachsen, betreut den Osten und hat den Draht zu den Rechtsradikalen um Thüringen-Chef Björn Höcke (52).

Am Samstag beim Wahlkampf-Abschluss der Höcke-AfD in Erfurt hat die Wahl-Schweizerin Weidel auf den Wahl-Thüringer Höcke hinter der Bühne gewartet. Als der aus seiner Limo stieg, erwartete sie ihn freudig hinter dem schwarz-verhangenen Bauzaun – und schloss den Faschisten lachend in ihre Arme.

Weidel hat nicht nur Höcke umarmt. Das Umarmungs-Foto steht symbolisch für Weidels Macht-Pakt!

Nun hat sie den Schulterschluss selbst mit den Voll-Neonazis des Höcke-Flügels und denen vollzogen, die locker unter „Heimatschutz Thüringen“ firmieren. Viel weiter rechts draußen geht es selbst in Thüringen und Sachsen nicht.

Einst hat er ihr nach ihrer Wahl zur Bundeschefin laut Ohrenzeugen klargemacht, dass sie nur von seinen Gnaden dort sei und nur so lange, wie er es wolle. Dann hatte sie ihn im April 2023 in Erfurt öffentlich besucht – das erste Bühnenfoto der beiden. Gewertet allgemein als Demutsgeste ihrerseits. Ansonsten galt für sie: mindestens eine Armlänge Abstand halten.

Doch nun herrsche Einigkeit auf Augenhöhe, melden Bundesvorstandsmitglieder: Weidel kann ungestört vom Höcke-Vertrauten Chrupalla Kanzlerkandidatin werden – wenn sie Höcke und dessen rechtsradikalen Landesverband in Ruhe und sein Ding machen lässt. Weidel und Höcke haben einen Burgfrieden geschlossen – beide sind derzeit zu erfolgreich, um eine Fehde führen zu können. Sie brauchen sich. Da umarmt die Sauberfrau auch schon mal den braunen Schmuddel-Typen der AfD.

Alles für ihr Ziel: Kanzlerkandidatin zu werden. Alles für ihren Sieg.