Die Umfragen sagen ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen voraus: Amerika wählt einen neuen Präsidenten – oder eine Präsidentin. Die ersten Prognosen werden um 1 Uhr deutscher Zeit erwartet. Um Mitternacht schließen die ersten Wahllokale in Teilen von Indiana und Kentucky, die letzten um 7 Uhr morgens in Alaska.

Wer macht das Rennen: Wird Donald Trump (78) zum zweiten Mal ins Weiße Haus einziehen? Oder gewinnt die im Sommer ins Rennen eingewechselte Kamala Harris (60)?

Kurz vor der Schließung der ersten Wahllokale bei der US-Präsidentschaftswahl hat der republikanische Kandidat Donald Trump erneut Zweifel an der Abstimmung gesät.

„Es wird viel über massiven BETRUG in Philadelphia geredet. Die Strafverfolgungsbehörden kommen!!!“, schrieb der 78-Jährige auf seiner Plattform Truth Social. Belege für diese Behauptung lieferte Trump nicht. Vor der Wahl wurde bereits erwartet, dass er im Falle einer Niederlage wie 2020 die Fairness des Votums anzweifeln würde.

Ein Vertreter der Stadt wies die Vorwürfe des Republikaners umgehend zurück. „An dieser Behauptung ist absolut nichts dran“, schrieb Seth Bluestein auf der Plattform X. Es handele sich um ein weiteres Beispiel von Falschinformationen. Die Stimmabgabe in Philadelphia sei „sicher und zuverlässig“.

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► Erste Nachwahl-Befragungen („exit polls“) des Senders NBC zeigen: Bei den Themen Wirtschaft und Migration vertrauen die Wähler eher Trump (51 bzw. 53 Prozent). Harris kommt auf 47 und 46 Prozent.

Harris spricht am Bürger-Telefon

► Beide Kandidaten zeigten sich am Wahltag vor den Kameras. SIE dankte ihren Wahlkampfhelfern in der Demokraten-Zentrale, animierte Bürger am Telefon zum Wählen. „Mir geht es gut“, sagte Harris einem Anrufer. „Ich wollte Sie nur anrufen und mich vergewissern, dass Sie wissen, wo Sie heute wählen gehen können, falls Sie es nicht schon getan haben.“

Sie forderte die Anrufer auf, „sich gegenseitig und jeden an die Macht Ihrer Stimme zu erinnern, Ihre Stimme, diese Wahl ist offensichtlich so wichtig“.

Trump wählt zusammen mit Melania

Trump zeigte sich dagegen mit Gattin Melania (54) bei der Stimmabgabe in Florida. Dort gab er ein Versprechen, an dem er sich wird messen lassen müssen: Er erklärte, dass er eine Niederlage bei fairer Wahl anerkennen würde.

„Wenn ich eine Wahl verliere, wenn es eine faire Wahl ist, wäre ich der Erste, der das anerkennt“, so der Republikaner wörtlich. „Bislang denke ich, dass sie fair war.“

An die Wartenden vor dem Wahllokal sagte er: „Ich möchte allen, die in der Schlange stehen, sagen, dass sie in der Schlange bleiben sollen. Das dauert eine Weile. Ich möchte die Republikaner bitten, in der Schlange zu bleiben. Demokraten können gehen, wenn sie wollen.“

Auf X zeigte er sich zuversichtlich: „Wir werden einen gewaltigen Sieg erringen.“

Diese Staaten können die Wahl entscheiden

Entscheidend für den Wahlsieg dürften die Resultate in den sieben Swing States sein, in denen das Rennen besonders eng ist. Laut der jüngsten Umfrage der „New York Times“ und des Siena Instituts liegt Harris zwar in vier der sieben wichtigen Bundesstaaten vorn – in Pennsylvania aber verlor sie demnach an Zustimmung, sodass sie dort nun zuletzt mit Trump gleichauf lag.

Die sieben Swing States sind: Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin.

Warum frühe Ergebnisse in die Irre führen dürften

Experten warnen wie alle vier Jahre davor, dass die frühen Ergebnisse ein falsches Bild abgeben können. Auf Englisch wird von Fata Morganas in der jeweiligen Parteifarbe gesprochen: Eine „red mirage“ bei einer trügerischen frühen Führung der Republikaner und entsprechend einer „blue mirage“ bei den Demokraten.

Dabei kommen drei Faktoren zusammen: Erstens, in vielen Bundesstaaten werden die Briefwahlstimmen zu einem anderen Zeitpunkt ausgezählt als die aus den Urnen. Zweitens, Briefwahlstimmen mit einem Poststempel vom Dienstag werden teilweise noch Tage später angenommen. Drittens und am wichtigsten: Demokraten stimmen eher per Brief ab als Republikaner.