In den nächsten Stunden fällt in den USA die Entscheidung: Wer wird das Land führen – Kamala Harris (60) oder Donald Trump (78)?
BILD beleuchtet, wie sich die Präsidenten jeweils auf das Portemonnaie der Bundesbürger auswirken würden.
Aktien
► Trump: Die Börsen könnten zunächst jubeln. Der Grund: Trump will niedrigere Unternehmenssteuern, das bedeutet mehr Gewinne für Aktionäre. Commerzbank-Chefökonom Dr. Jörg Krämer (58) zu BILD: „Davon würden auch deutsche Besitzer von US-Aktien profitieren.“
Langfristig überwiegen aber die Nachteile: Denn Trumps Zölle provozieren vermutlich Gegenzölle. „Das könnte die internationale Arbeitsteilung schwächen und sogar einen Handelskrieg auslösen.“ Auch darunter würden deutsche Unternehmen und Aktionäre leiden.
►Harris: Bei der Demokratin ist es genau andersherum: Sie plant höhere Unternehmenssteuern, was die Aktienkurse zunächst drücken könnte. Auf lange Sicht rechnet Krämer jedoch mit „mehr Stabilität“, da Harris keinen Handelskrieg mit uns anzetteln werde.
Jobs
► Trump: Das IW Köln hat durchgerechnet, was Trumps Zollpläne für uns bedeuten würden: Sollte er die Zölle auf europäische Produkte auf bis zu 20 Prozent anheben und Brüssel mit Gegenmaßnahmen reagieren, könnte das deutsche Bruttoinlandsprodukt bis 2028 um satte 180 Milliarden Euro schrumpfen.
Das wären im Schnitt 2170 Euro weniger in jedem Geldbeutel. Schlimmer noch: Deutschland droht ein Verlust von bis zu 151.000 Arbeitsplätzen.
Sollte Trump die Zölle tatsächlich einführen, wäre das „für Deutschland als Exportland ein Problem“, so Krämer. Besonders treffen würde es die „ohnehin gebeutelte Autoindustrie“.
► Harris: Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung warnt, dass auch sie – sollte sie den Kurs ihres Vorgängers Joe Biden (81) fortführen – den deutschen Arbeitsmarkt belasten könnte. Denn die USA locken energieintensive Industrien mit gigantischen Subventionen ins Land.
Das Worst-Case-Szenario: Unternehmen wandern ab. Krämer zu BILD: „Diese Wettbewerbsverzerrung bleibt, da darf man sich nichts vormachen.“
Welche Zukunft für Ihr Geld?
Insgesamt erwarten Ökonomen unter Harris „geringere Defizite, Inflation und niedrigere Zinsen“. Der Ökonom Max Krahe vom Institut Dezernat Zukunft zu BILD: „Die Renditen auf Erspartes bleiben also wie jetzt, dafür verteuern sich die Hypotheken nicht.“
Mit Trump hingegen könnte es „höhere Defizite, mehr Wachstum, mehr Inflation und höhere Zinsen“ geben. Letztere könnten nach Europa überschwappen, dadurch Hypotheken verteuern aber gleichzeitig die Rendite auf Erspartes erhöhen, so Krahe.
Fazit
► Das Urteil von Commerzbank-Chefökonom Krämer: „Harris wäre zwar besser für Deutschland als Trump. Aber mit ihr herrscht nicht eitel Sonnenschein.“