Schicksalswahl im Osten an diesem Wochenende.

Die ersten freien Wahlen in den Sachsen und Thüringen fanden 1990 statt. Statt zur Volkskammerwahl mit Blockparteien der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) durften die Menschen in Thüringen und Sachsen am 14. Oktober 1990 zur ersten Landtagswahl im gemeinsamen Deutschland. Echte Wahl statt Scheinwahl.

CDU und SPD waren in beiden Ländern die stärksten Parteien. BILD zeigt in Infografiken zum Durchklicken, wie aus den schwarz-roten Bundesländern erst alles mehr und mehr links-lila und dann schlagartig bei den Landtagswahlen 2019 AfD-blau wird. Wahlkreisgenau.

Die CDU fährt 1990 für sich ein Traum-Ergebnis in Thüringen ein: 45,4 Prozent. Ein Riesen-Erfolg für Einheitskanzler Helmut Kohl (1930–2017).

Doch bereits 1991 kippte die Stimmung. Übergroße Wohlstandserwartungen entpuppten sich als Wahlversprechen. Kohl wurde Anfang April 1991 in Erfurt mit Eiern beworfen.

Bereits bei der Wahl 1994 wechseln viele zur SPD, ab 1999 steigt die PDS wieder auf, aus der 2008 die Linken werden. Höhepunkt der Linken 2019 mit 31 Prozent. Aber bereits in ihrem Schatten schießt die AfD in die Höhe auf 23,4 Prozent, zweitstärkste Kraft.

In Sachsen fährt die CDU einen noch größeren Sieg ein als in Thüringen: 53,8 Prozent. Absolute Mehrheit. Landesvater Kurt Biedenkopf (†91) führte das Bundesland bis 2002. Anders als in Thüringen hielt der beliebte Biedenkopf die CDU stramm bei über 50 Prozent. Ab 1999 steigt aber auch hier die Linke über 20 Prozent. Ab 2014 erobert die AfD viele Wahlkreise, die Partei steigt auf knapp 10 Prozent. 2019 ist sie mit 27,5 Prozent bereits zweitstärkste Kraft hinter einer geschrumpften CDU mit 32,1 Prozent.

Die aktuellen Prognosen („Forschungsgruppe Wahlen“) für die Landtagswahlen 2024 sehen die CDU in Sachsen mit 33 Prozent knapp vor der AfD mit 31 Prozent. In Thüringen sehen die Wahlforscher die AfD bei 30 Prozent, die CDU bei 22 Prozent. In beiden Ländern haben sich die Ampel-Parteien pulverisiert.