Im Streit um die Zukunft der Ampel geht der SPD-Vorsitzende auf seinen FDP-Kollegen Christian Lindner (45) los.
Lars Klingbeil (46) hat im „Bericht aus Berlin“ schwere Vorwürfe gegen die Liberalen erhoben. Ob die Koalition über die verschiedenen Pläne zur Wirtschaftsrettung und durchgestochene Positions-Papiere platze, könne „nicht der SPD-Vorsitzende beantworten“.
Er gibt den Ball weiter: „Das muss die FDP beantworten, was sie jetzt vorhaben, was Sie wollen. Ich lese seit vielen Monaten schon fast wöchentlich, dass die FDP raus will, dass man unzufrieden ist …“
„Ständiges Hickhack an der Spitze der Bundesregierung“
Angesichts vieler Krisen, einem „Land im Umbruch“ und der Ungewissheit, ob Donald Trump (78) wieder US-Präsident wird, sagte er: „Da ständig diesen Hickhack auch an der Spitze der Bundesregierung zu haben, zu erleben, wie ein Koalitionspartner immer wieder versucht, andere zu provozieren. Das macht doch keinen Spaß. Das macht doch keinen Sinn!“
Frontal-Angriff auf Christian Lindner, dem Klingbeil offenbar selbst diese Angriffe anlastet – oder ihm die Führungsschwäche vorwirft, sie nicht zu verhindern!
Seine Frage in Richtung FDP-Chef: „Habt ihr die Kraft, wollt ihr dieses Land voranbringen, wollt euch um die Themen kümmern, die für die Bürgerinnen und Bürger in diesem Land wichtig sind?“ Für die SPD sei laut Chef Klingbeil klar: „Wir wollen Verantwortung tragen. Wir wollen verantwortungsvoll für die Menschen etwas umsetzen!“
Klingbeil ignoriert Neuwahl-Andeutung seiner Co-Chefin
Von Moderator Matthias Deiß (46) auf Äußerungen seiner Co-Vorsitzenden Saskia Esken (63) angesprochen, wich Klingbeil aus. Esken hatte am Wochenende gesagt: „Niemand will im Augenblick eine Prognose wagen, wann genau die nächste Bundestagswahl stattfindet.“
Klingbeil zu der offenkundigen Andeutung eines baldigen Ampel-Endes seiner Chef-Kollegin: „Man muss immer bereit sein für Kampagnen, aber ich kann ihnen sehr klar sagen: Das Ziel von uns als SPD ist nicht die Frage: Kommen wir jetzt in eine vorgezogene Neuwahl-Situation? Sondern uns treibt gerade die Frage um, wie sichern wir viele tausend Industriearbeitsplätze.“
Die Frage sei viel wichtiger, als „dieses Ganze um sich selbst drehen, wie man das in diesen Tagen im politischen Berlin wieder viel zu häufig sieht“.