Dass es langweilig wird, im US-Wahlkampf hat niemand erwartet. Aber mit einer derart großen politischen Müll-Debatte hat wahrscheinlich niemand gerechnet.
„Garbage“ (Abfall) ist derzeit DAS Schlagwort im Finale der Wahlschlacht zwischen Vizepräsidentin Kamala Harris (60) und Republikaner Donald Trump (78). Und das nicht sonderlich erbauende Leitthema erreichte in der letzten Wendung täglicher Skandale jetzt sogar das Oval Office von US-Präsidenten Joe Biden (81).
Wie kam es zu dem zum Himmel stinkenden Drama?
► Sonntag hatte Komödiant Tony Hinchcliffe (40) vor Trumps Auftritt im New Yorker Madison Square Garden die Insel Puerto Rico (ein US-Territorium) als im Ozean treibenden Müllberg verspottet.
► Gerade als Team Harris mit „Social-Media“-Hilfe erboster Promis mit Puerto-Rico-Wurzelns (Jennifer Lopez, Ricky Martin etc.) daraus Kapital schlagen wollte, schlug Biden zu: Er reagierte auf die „Müll-Aufregung“ und erklärte einfach pauschal Trumps Anhänger zum „wahren Müll“.
Für Trump ist die Vertuschung der wahre Skandal …
Ein kolossaler politischer Patzer – der sich jetzt auch noch in einen handfesten Polit-Skandal ausweitet: Denn als der Biden-Kommentar eine Welle der Empörung auslöste, interpretierten Mitarbeiter im Weißen Haus die Aussagen in offiziellen Protokollen schnell um.
Es geht dabei zwar nur um einen Apostroph, dessen Änderung aber Bidens Aussage völlig verdrehte! Beim Editieren des schriftlichen Protokolls wurde aus „Supporters“ (Anhänger, Mehrzahl) „Supporter’s“ gemacht. In letzterer Leseart hätte Biden behaupten können, er habe bloß Rüpel-Komiker Hinchcliffe als „Dreck“ bezeichnet – und nicht alle der bei den Wahlen erwarteten mehr als 70 Millionen Trump-Wähler (2020 erhielt Trump 74,2 Mio. Stimmen).
Das Stenografen-Büro teilte mit, dass die Änderungen nach einem Krisentreffen des Pressestabes mit dem Präsidenten gemacht worden seien.
Der Skandal, bereits als „Garbage-Gate“ kolportiert, schadet Harris im Wahlkampffinale. Dass Biden als US-Präsident praktisch das halbe Volk als „Dreck“ bezeichnete, wird von Trump knallhart genutzt. Mitte der Woche donnerte er sogar im Müllwagen und orangefarbener Warnweste zu einem Wahlkampfauftritt.
Biden brachte Harris durch den riesigen Patzer in die Defensive
Politisch verheerend wirkten Bidens Aussagen auch, weil er mit einem einzigen Satz Harris einer griffigen Angriffsstrategie beraubt hatte: Gerade hatte sich ein Sturm der Entrüstung wegen der rassischen Witze von Komiker Hinchcliffe gegen Trump zusammengebraut. Nach Bidens Mega-Patzer waren aber plötzlich die Demokraten in der Defensive.
Es war nicht das erste Mal, dass der tattrige 81-Jährige seiner Vizepräsidentin in den Wahlkampf pfuscht: Kürzlich hoffte er, dass „Trump hinter Gittern landen“ sollte – was natürlich dessen Anhänger zusätzlich motiviert, ihre Stimme abzugeben.
Laut Insidern hatte sich Biden zuletzt ein paar Tage freigenommen, um Harris im Wahlkampf zu helfen. Es wundert nur wenige, dass sie ablehnte …