Die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui ist offenbar zu einem offiziellen Besuch nach Russland aufgebrochen. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete von der Abreise ihrer Delegation, nannte bislang aber keine Details dazu. Bereits im Januar war Choe für einen dreitägigen Aufenthalt nach Moskau gereist.
Die Reise erfolgt vor dem Hintergrund von Berichten über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten in die Ukraine. Südkorea, die Nato, die USA und die Ukraine bestätigten in den vergangenen Tagen, dass nordkoreanische Militäreinheiten in der russischen
Region Kursk nahe der ukrainischen Grenze stationiert worden seien. Das US-Verteidigungsministerium spricht von etwa 10.000 nordkoreanischen Soldaten in Russland.
USA gehen von direkter Kriegsbeteiligung nordkoreanischer Soldaten aus
Die USA gehen davon aus, dass sich die nordkoreanischen Soldaten in den kommenden Wochen direkt am Krieg gegen die Ukraine beteiligen werden. Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh sagte, einige von ihnen seien bereits näher an die ukrainische Grenze verlegt worden. Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol äußerte in einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Befürchtung, dass der Einsatz womöglich früher als erwartet beginnen könnte.
Sowohl Russland als auch Nordkorea hatten Berichte über gemeinsame Truppenaufmärsche zunächst dementiert. Später teilten sie mit, dass ihre militärische Zusammenarbeit im Einklang mit dem Völkerrecht stehe. Nordkorea wird bereits seit Längerem vorgeworfen, Artilleriegranaten und andere militärische Ausrüstung an Russland geliefert zu haben. Westliche Staaten sehen darin einen Verstoß gegen UN-Resolutionen.
