Es war die triumphale Rückkehr von Donald Trump (78) in seine Heimatstadt New York. Der Schauplatz: der „Madison Square Garden“, eine der ikonischsten Sport-Arenen der Erde.
Für den Republikaner-Kandidaten sollte es der Höhepunkt des dramatischen Wahljahres sein: Wochen im Gerichtssaal ein paar Straßenblöcke südlich, Millimeter dem Tod bei den Schüssen des Attentäters Butler entronnen, eine zweite TV-Debatte gegen eine ausgetauschte Demokraten-Kandidatin Kamala Harris (60).
Sonntag dann die diese Madison-Momente: die Halle mit 20.000 Anhängern bis zum letzten Platz gefüllt. Ein ohrenbetäubendes Jubeln. „Trump! Trump! Trump!“-Rufe. Ein Höhepunkt des Wahlkampfs, bereits neun Tage vor dem Urnengang am 5. November.
„Hier besiegte Mohammed Ali Joe Frazier“
Warum überhaupt New York, eine Stadt und ein Bundesstaat fest im Griff der Demokraten? Trumps Vizekandidat JD Vance (40) erklärte: „Hier besiegte Mohammed Ali Joe Frazier, sang der King Elvis Presley vor 80.000 Fans, riss Hulk Hogan seine Gegner nieder – und jetzt hat die Stunde des größten Polit-Champions geschlagen.“
Ex-First-Lady Melania Trump wurde mit ihrer ersten (kurzen) Wahlkampfrede zur Frau der Stunde, als sie New Yorks „schöpferische Energie“ pries und ihren Mann vorstellte. Beide begrüßten sich – zumindest für ihre Verhältnisse – so innig wie seit Langem nicht.
Trump nahm mit zwei Stunden Verspätung die Atmosphäre fast ein wenig devot auf: „Ich bin so froh, hier im Madison Square Garden aufzutreten“, sagte der Wahlkämpfer fast ehrfürchtig. Dann stellte er die berühmte Standardfrage in US-Wahlkämpfen: „Seid ihr besser dran als vor vier Jahren?“
Trump erhält Unterstützung von Elon Musk und Hulk Hogan
Trump hat hier praktisch mit seinem Schluss-Plädoyer begonnen: Er kündigte Steuersenkungen an, Energieunabhängigkeit durch eine Öl- und Gas-Förderoffensive, ein Ende des Migranten-Ansturms. Und etwas vager und plakativer versprach er die „Rückkehr des amerikanischen Traums“.
Den Wahltag übernächsten Dienstag pries er als erhofften „Befreiungstag“. Mit Massen-Abschiebungen wolle er Städte und Kommunen aus den Fängen krimineller Banden befreien. Den größten Jubel erhielt er mit der Forderung nach einer Todesstrafe für illegale Migranten, die US-Bürger ermorden.
Aber am Ende versetzte Trump selbst diesem massiven Kampagnen-Großkampftag einen Dämpfer: Wegen der Strapazen (keine Klos beim Anstellen, kaum Essensverkauf) wurde die überlange Rede auch wegen der enormen Verspätungen für viele Teilnehmer zu viel! Während einer eher langatmigen Phase verließen mehrere Zuschauer die Arena.
Trump genoss jedenfalls das „back“ in New York, die Metropole, in der er zum Immobilien-Tycoon aufstieg, die Klatschspalten füllte, zum Entertainer und letztendlich Politiker wurde. Aufgefahren wurde alles, was in der Trump-Bewegung Rang und Namen hat: Tech-Milliardär Elon Musk (53) rief zur Mobilisierung der Wähler auf, Wrestler-Legende Hulk Hogan schwang unter Rock-Klängen eine US-Flagge. Und JFK-Neffe Robert F. Kennedy Jr. (70) klagte ein „Demokraten-Regime“ an, das Andersdenkende nicht toleriere.
Trumps Sohn Don Jr. freute sich: „Dass wir den Madison Square Garden im Herzen New Yorks füllen können, ist ein Beweis für den Geist der Amerikaner“. Auch wenn viele am Ende erschöpft waren.